Wer kennt das nicht. Du kommst von einem anstrengenden Tag nach Haus, willst nur noch mit deinem Partner gemeinsam zu Abend essen, den Tag ruhig ausklingen lassen. Ihr kocht vielleicht zusammen, während du noch die Salatsauce zubereitest, deckt er den Tisch und stellt die Getränke bereit…
… und plötzlich passiert es. Du verlierst total die Nerven, weil er dir schon wieder deine Tasse Tee nicht mit auf dem Tisch gestellt hat. Er weiß doch verdammt nochmal, dass du zum Essen ein Glas Tee trinkst. Immer. Seit Jahren. An sich hat er natürlich gedacht, ist ja klar, alles steht für den Herrn parat. Kann er sich die einfachsten Dinge nicht merken? Das kann doch nicht sein! Das macht er doch mit Absicht und nur, um dich zu ärgern. Oder es ist ihm egal, wie es dir geht? Hauptsache er. Er denkt einfach nicht mit, zumindest nicht an dich. Sonst könnte das doch nicht immer wieder passieren.
Streit wegen Kleinigkeiten – Erst wird es laut, dann unfair
Es platzt aus Dir heraus „Du nervst mich heute wieder kolossal, kannst du nicht einmal auch an mich denken!“ Was danach geschieht, ist in jedem guten Beziehungsdrehbuch festgeschrieben. Es wird sehr laut. Und unfair. Und fies. Dein Partner fühlt sich, zurecht, angegriffen und schlägt zurück. Die Fetzen fliegen. Der Streit ist da. Der Abend im Eimer. Zeit für eine Streitpause?
Die erste allgemeingültige Regel in jeder Partnerschaft ist die: Anlässe für den großen Streit bieten in den allermeisten Fällen Kleinigkeiten, wenn nicht gar Nichtigkeiten. Die vergessene Butter im Supermarkt, die im Wege stehenden Schuhe, der nicht rechtzeitige Anruf und so weiter und so fort. Die zweite Regel besagt, diese kleinlichen Begebenheiten, die uns zanken lassen, sind nie die Ursache des Konfliktes. Allenfalls ist es die Ansammlung vieler kleiner Unzufriedenheiten und Störungen, meistens jedoch steckt etwas Anderes, Tieferes dahinter.
Hier soll es aber nicht darum gehen, was hinter unseren Streitigkeiten und Konflikten steckt, sondern darum, wie wir es schaffen, in solch einer eskalierten Situation die Nerven und vor allem uns zusammen zu halten. Denn genau das ist es, was passieren kann. Wir verlieren erst die Contenance, dann den Kopf und später das gegenseitige Vertrauen, dass der andere es wirklich gut mit uns meint. Die Verletzung ist so groß, dass es um ein Vielfaches schwieriger wird, sich wieder anzunähern. Bevor das passiert, können wir uns einer sehr einfachen Technik bedienen, die sich nicht nur in Partnerschaften bewährt hat.