Tanzmaus, Feierbiest, Partyqueen – es gibt glaube ich keine Bezeichnung in dieser Richtung, mit der ich noch nicht betitelt wurde. Meine Wochenenden sind nicht selten von rauschenden Festen und schier endlosen Partys gefüllt. Man könnte schon behaupten, ich sei süchtig nach dem Geruch von verschüttetem Bier in Kombination mit schweißgetränkten Ausgehklamotten. Dass dies einmal zu einem Problem für meine Beziehung werden könnte, ahnte ich nicht.
Können wir gemeinsame Gewohnheiten nicht für immer fortführen?
Mein Herzblatt lernte ich schließlich an einem der Orte kennen, an dem ich besonders gerne meinem Partyhobby nachging: in meiner Lieblingsbar. Er hinter dem Tresen, ich davor. Dies führte dazu, dass wir viele Abende, Nächte und Morgengrauen gemeinsam verbrachten. Wie gerne hätte ich diese Gewohnheit bis ans Ende unserer Tage fortgeführt. Doch der Lauf der Dinge wollte es anders.
Dafür bin ich zu alt!
Als das erste Mal der Satz „Dafür bin ich zu alt!“ fiel, machte ich mir keine Sorgen. Doch diese Worte wiederholten sich. Wochenende für Wochenende. Plötzlich reduzierte sich die Zeit, die wir an freien Tagen gemeinsam verbrachten, erheblich. Versuchte ich zu Beginn noch ebenfalls zuhause zu bleiben, merkte ich schnell, dass ich damit nicht glücklich werde. Ich hatte das Gefühl etwas zu verpassen und fühlte mich unausgeglichen, ohne den „Sport“, den das auf der Tanzfläche zappeln für mich bedeutete. Da war sie nun, diese Situation, die mir Unbehagen bereitete: eine Gemeinsamkeit innerhalb der Beziehung fiel weg und wurde nicht durch eine neue ersetzt. War das ein Vorbote für ein Auseinanderleben? War es das schleichende Ende unserer Liebe?