Unsere anonyme Leserin dachte, ihr Traum hätte sich mit ihm erfüllt. Doch schon kurz darauf wurde sie unsanft geweckt. Aber dass sie ihren Traum deshalb aufgibt, das kommt für sie nicht in Frage
Er war mein Arbeitskollege. Wir waren uns schon einige Male auf dem Flur begegnet, zu mehr als einem flüchtigen „Hallo“ war es aber nie gekommen. Eine Weihnachtsfeier vor zwei Jahren änderte alles. Fünf Weißwein und drei Bier später verließen wir die Feier um halb 3 nachts – Händchen haltend.
Verliebt
Danach war nichts mehr wie es war. Wir trafen uns im neuen Jahr fast täglich in der Kantine auf einen Kaffee. Der Messenger auf meinem Computer ploppte gefühlte 100 Mal am Tag auf. Wir schrieben ununterbrochen. Er war unsterblich in mich verliebt, sagte er und legte mir süße Liebesbotschaften auf meinen Arbeitsplatz.
Auch ich war Feuer und Flamme. Dieser Mann hatte alles, was ich von meinem Traummann erwartete: Er war attraktiv, selbstbewusst, charmant – und wollte in naher Zukunft eine Familie gründen.
Gesagt, getan.
Verlobt, verheiratet
Im Sommer desselben Jahres zog ich bei ihm ein und wurde direkt schwanger. Im Herbsturlaub erfolgte sein Antrag. Wir heirateten noch vor der Geburt unseres Sohnes. Es schien alles so perfekt – ich freute mich wahnsinnig auf unser Familienleben zu Dritt. Noch vor zwei Jahren hätte ich nie erwartete, dass alle meine Kindheitsträume noch vor meinem 30. Geburtstag in Erfüllung gehen würden. Normalerweise bin ich geradezu fürchterlich vernünftig – eher der Typ Bausparer –, doch bei diesem Mann habe ich mich allein von meinen Gefühlen leiten lassen.
Als unser Sohn auf der Welt war, begann mein persönlicher Albtraum. Ich war meinem Mann wie verfallen, gefangen in meiner rosaroten Blase. Du erwartest das traute Familienglück wie in diesen Zeitschriften oder in der Werbung und du bekommst: die Hölle auf Erden.
Mein Mann hatte vor der Geburt gerade einen neuen Job angefangen und war viel auf Dienstreise. Irgendwann verspürte ich dieses komische Gefühl in meinem Bauch – ich hatte irgendwie das tiefe Verlangen in sein Handy zu schauen, weil etwas nicht stimmte. Und ich behielt Recht. Ich fand eindeutige Nachrichten und Bilder von einer anderen Frau. Seiner neuen Arbeitskollegin. Das Spiel begann also erneut.
Alleinerziehend
Mir war klar, dass ich von diesem Moment an alleinerziehende Mama war. Als er gerade einkaufen war und von nichts ahnte, packte ich die notdürftigsten Sachen, schnappte mir meinen Sohn und zog aus. Zu diesem Zeitpunkt war unser kleiner Sonnenschein gerade einmal vier Monate alt und wir waren nur ein halbes Jahr verheiratet.
Alle Versöhnungsversuche von seiner Seite aus blockte ich direkt ab. Mein Vertrauen war viel zu sehr verletzt. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, ich könnte nie wieder glücklich werden. Meine heile Familienwelt war zerstört. Die Kindheitsträume von damals waren wie eine Seifenblase mit einem Moment geplatzt.
Glückliche Single-Mama
Heute, ein Jahr später, bin ich froh, dass es genauso gekommen ist. Manche Menschen ändern sich eben nie und sind stetig auf der Suche nach etwas Besserem. Er hätte sich nie geändert. Ich gehe weiter meinen Weg und warte auf den Mann, der uns beide verdient hat.
Liebe im Doppelpack zu verschenken!
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