Du warst der beste und schlechteste Mann in meinem Leben

Wie lange kann ein Mensch hoffen? Was kann ein Mensch sich antun lassen und aushalten? Diese beziehungsweise-Leserin hielt anfangs für Liebe, was sich als grausame Abhängigkeit erwies.

Wie lange kann ein Mensch hoffen? Was kann ein Mensch sich antun lassen und aushalten? Diese beziehungsweise-Leserin hielt anfangs für Liebe, was sich als grausame Abhängigkeit erwies

Es fällt mir immer noch sehr schwer über uns zu reden. Ich hatte mich vom Vater meines Kindes getrennt und ein halbes Jahr später habe ich dich kennengelernt. Ich war geflasht von deiner liebevollen Art, wie du mich und mein Kind behandelt hast. Von Anfang an hast du getan als wären wir schon immer eine Familie. Du warst in so vielen Dingen ein Gentleman und ich dachte so viel Glück und Liebe hätte ich gar nicht verdient.

Aber du warst eben auch ein Krimineller, der schon oft im Knast war und viel Dreck am Stecken hatte und der durch länger anhaltenden Drogenkonsum total verwirrt im Kopf war.

Du kamst mir so verloren vor und du warst so traurig und hilflos durch alles, was du mitgemacht hattest. Anfangs wollte ich dir nur helfen über deine Ex-Freundin hinweg zu kommen, aber oft hast du mich versetzt, kamst nicht, Handy war plötzlich aus oder hast tagelang meine Nachrichten ignoriert. Und dann, ganz plötzlich standest du wieder vor meiner Tür und alles war vergessen nach einem einzigen Kuss.

Ich wusste oft nicht, was Wahrheit ist, wenn du Geschichten erzähltest, wo du warst, während ich auf dich gewartet hatte. Denn du hast sie jedes Mal anders erzählt. Ich habe dir trotzdem eine Chance gegeben. Trotz allem, was ich über dich wusste. Die vielen anderen Frauen mal außen vor gelassen. Für jede hattest du eine Erklärung, also habe ich nicht mal daran gedacht, dir das nicht zu glauben.

Kaum waren wir zusammen gekommen, hast du auch schon angefangen mich zu isolieren. Von meinen Freunden, die du nicht leiden konntest und von meiner Familie, die deiner Meinung nach nichts von mir wissen wollte und mich im Stich gelassen hatte. So hast du mich manipuliert, dass ich nur dich brauche und niemand anderen. Dass du immer für mich da wärst, mich nie verletzen und mich immer beschützen würdest – egal was es ist oder wieviel es kostet. Du hast mir jeden Tag gesagt, wie sehr du mich liebst und das auch mehrmals am Tag. Und das stimmte. Du hast es mir so oft bewiesen und gezeigt.


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