Nix Quasselstrippen: Warum Frauen besser kommunizieren

Sabbeln Sie ohne Punkt und Komma – oder sind Sie vom Klischee der Frau als Quatschtante auch so genervt? Hier kommen ein paar fundierte Argumente für die nächste Blabla-Diskussion!

Haben Sie das Quietschen gehört? Das war möglicherweise die Geschlechterklischee-Schublade, die wir gerade geöffnet haben! Und darin sieht es gerne mal so aus: Männer sind emotionslos und wortkarg, Frauen gefühlsgeladen und kommunikativ. Männer tippen „ok“ in ihr Handy, Frauen telefonieren zweieinhalb Stunden. Männer gucken schweigend Fußball. Frauen gucken gackernd Reality-Shows mit ihren Freundinnen und kippen sich dazu rosafarbenen Prosecco in den Kopf. Währenddessen quatschen sie und quatschen und quatschen, so dass vom Geschehen auf dem Bildschirm keine etwas mitbekommt. Kommt Ihnen fremd vor? Gut! Sie finden sich wieder? Genauso gut! Im 21. Jahrhundert wissen hoffentlich die meisten, dass hinter den steinzeitlichen Gender-Stereotypen mindestens genauso viel Blödsinn wie Wahrheit steckt. Das Bild von der sabbelsüchtigen Frau stammt aus einer Zeit, in der Männer das Geld verdienten und Hausfrauen tratschten. Doch wie ist nun die Sachlage: Redet die Durchschnittsfrau auch heute mehr als der Durchschnittsmann?

Reden Frauen mehr? Das sagt die Wissenschaft

Würde man eine großangelegte Befragung unter Ehemännern durchführen, die Antwort fiele vermutlich anders aus. Doch um die gefühlte Wahrheit geht’s hier nicht. Dafür um die Fakten: Ja, es gibt angeblich Studien, aus denen hervorgeht, dass Frauen am Tag etwa 20.000 Wörter verwenden, Männer hingegen nur magere 7.000. Moment, dreimal so viel, im Ernst? Überraschung: Für diese im Internet nach wie vor weit verbreitete Behauptung gibt es keine verlässlichen Quellen. Und sollte es je eine wissenschaftliche Untersuchung mit diesem Ergebnis gegeben haben, dann ist die definitiv schon eine ganze Weile her. Am besten vergessen Sie diese Zahlen also ganz schnell wieder und merken sich lieber das, was tatsächlich in einer aktuellen Langzeitstudie belegt werden konnte. Sechs Jahre lang überwachte ein Forscherteam der University of Arizona mit einem Aufnahmegerät das Redeverhalten von männlichen und weiblichen Studierenden – und siehe da: Unterm Strich sprachen die Probanden etwa 16.000 Wörter täglich, unabhängig vom Geschlecht.


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