„War ich nur ein Gefühl für den Moment für dich? Für mich warst du meine Zukunft.“ Eine Abschiedsbilanz einer anonymen beziehungsweise-Leserin
Seit 33 Wochen ununterbrochenes Gedankenkarussell und nicht ein Tag, an dem ich dich nicht vergessen habe. Wie oft habe ich mich gefragt, wie lange ich es wohl in deine Gedanken geschafft habe. 19.958.400 Sekunden ohne dich. Wie ich das überstanden habe?
Was, wenn ich es nicht einmal in deine Vergangenheit geschafft habe, sondern nur ein Gefühl für den Moment war?
Ich erinnere mich noch immer an die Tage und Wochen, in denen ich nur existierte, weinte, schlief und dankbar für jede Sekunde war, die ich irgendwie überlebte – obwohl keiner von uns beiden jemals aussprach, dass es vorbei ist. Ich zerbrach hoffnungslos an Träumen und Wünschen, all das wollte ich nur mit dir. Was, wenn es im Leben nur den einen Richtigen gibt und ich es nicht einmal in deine Vergangenheit geschafft habe, sondern nur ein Gefühl für den Moment war?
Die Zeit nimmt immer mehr von diesem Gefühl, diesen unbezahlbaren Momenten zu zweit.
Es sind all die Fragen, die ich mir stelle und im Grunde weiß, dass die Antworten schmerzlich sind und ich sie lieber irgendwo im Nirgendwo verschließen möchte. Dennoch quäle ich mich mit Bildern und Erinnerungen. Versuche all das, was ich fühlte, festzuhalten. Und die Zeit, die vergeht, nimmt immer mehr von diesem Gefühl, diesen unbezahlbaren Momenten zu zweit.
Ich hatte noch nicht den Mut, deine Nummer zu löschen
Ich habe noch immer nicht den Mut aufgebracht, deine Nummer zu löschen, lese noch immer stundenlang unsere Chats. Deine Zahnbürste ist mit umgezogen, als ich aus meinen alten vier Wänden flüchtete, weil ich regelrecht an den Erinnerungen mit dir ertrank. Ich habe mich verzweifelt daran festgehalten, dass ein Umzug und ein Job in einer anderen Stadt dieses „Ich vermisse dich so sehr“ einfach untergehen lässt.
Die Realität spricht eine andere Sprache.