Komplimente sind toll! Wer mag es nicht, Anerkennung zu erhalten. Doch nicht jeder kann Komplimente richtig verpacken. Wir haben uns die verschiedenen Kompliment-Arten mal genauer angesehen.
Komplimente sind fantastisch. Sie wärmen das Herz, tun der Seele gut, machen stolz und stärken das Selbstbewusstsein. Sie zeigen, dass unser Gegenüber uns schätzt, dass er oder sie uns richtig, richtig toll findet. Dass man etwas Besonderes in uns sieht. Dabei ist es aber leider gar nicht so einfach, ein gutes Kompliment zu machen, dass der oder die andere auch annehmen kann.
Psychologen sagen, dass die Freude am größten ist, wenn man ein Kompliment für etwas bekommt, für das man sonst keine Anerkennung erhält. Problematisch sei es hingegen, wenn man ein Kompliment erhält, obwohl klar ist, dass es nicht realistisch oder ehrlich gemeint ist – oder aber einem bestimmten Zweck dient (z. B. ein schnelles Tête-à-Tête in der Horizontalen).
Darum die oberste Regel gleich vorweg: Machen Sie ein Kompliment nur, wenn Sie es auch ehrlich meinen und kein eigennütziges Motiv dahintersteckt.
Äußerliche Komplimente
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Komplimenten. An erster Stelle stehen vermutlich die optischen Komplimente. Der Klassiker: „Wow, du hast echt schöne Augen.“ Hat jeder schon mal gehört, ist nett, aber unspektakulär. Und mal ernsthaft: Haben wir nicht alle schöne Augen? Überlegen Sie stattdessen, was Sie an Ihrem Gegenüber besonders anziehend finden. Eine Besonderheit, etwas, dass ihn oder sie ausmacht. Das kann eine süße Zahnlücke sein, besonders schöne Grübchen oder aber auch ein kritisches Stirnrunzeln, das Sie einfach umwerfend finden. Je kreativer und individueller Sie denken, desto authentischer sind Sie.
Zu den optischen Komplimenten gehören aber natürlich auch alle anderen Körperteile, wie der Hintern, die Beine, die Brüste oder der Bizeps. Hier sei aber von vornherein gesagt: Sie bewegen sich auf ganz dünnem Eis! Denn: Komplimente für besonders tolle Beine, einen knackigen Hintern oder heiße Muckis können schnell oberflächlich wirken. Vor allem, wenn man sich noch nicht lange und gut genug kennt. In diesem Moment schwingt leider immer der Satz „Deine inneren Werte sind mir egal, aber dein Hintern ist echt scharf“ mit.
Machen Sie solche Komplimente darum besser erst, wenn Sie sich etwas besser kennen, zum Beispiel im Eifer des Gefechts. Dann kann ein „deine Brüste sind wunderschön“ oder ein „ich liebe deine muskulösen Schultern“ ziemlich heiß sein. Und übrigens gilt natürlich auch hier: Benennen Sie sämtliche körperlichen Vorzüge bitte nicht wie ein pubertierender Idiot, sondern wie ein wertschätzendes Gegenüber (Hintern klingt besser als Arsch oder Geschoss).
Männer vs. Frauen: Umfragen zeigen, dass Männer für optische Komplimente empfänglicher sind, bzw. diese besser annehmen können, während bei solchen Komplimenten für Frauen, diese sich schnell auf ihre Optik reduziert fühlen.
Innere Komplimente
In diese Kategorie fallen alle Komplimente, die den Charakter und persönliche Eigenschaften betreffen. Sie werden in der Regel als besonders wertvoll empfunden, da sie deutlich tiefer gehen, als oberflächliche, optische Komplimente. Am Ende wollen wir schließlich alle lieber wegen unseres Intellekts oder unseres tollen Humors gemocht werden, als für Hintern oder Haare. Aber auch hier heißt es: nicht zu dick auftragen und lieber auf den richtigen Moment setzen. Wenn Sie sich gerade über etwas schlapp gelacht habt, können Sie zum Beispiel sagen, wie sehr Sie ihren oder seinen tollen Humor schätzen. Wenn Ihr Gegenüber Ihnen von einem Vortrag erzählt, den er oder sie vor vielen Menschen halten musste, können Sie ein Kompliment für Mut, Redegewandtheit & Co. machen. In jedem Fall wirkt ein solches Kompliment wie ein Lob, wie Anerkennung. Und das schenkt Stärke und schweißt zusammen. Das funktioniert übrigens auch im Job: Eine Studie hat gezeigt, dass Arbeitnehmer glücklicher und selbstbewusster sind, wenn der Chef ab und zu Charaktereigenschaften lobt und anerkennt. Das funktioniert sogar besser als eine Bonus-Zahlung.
Männer vs. Frauen: Umfragen zeigen, dass Frauen Komplimente zu ihrem Charakter besonders zu schätzen wissen. Aber auch Männer freuen sich natürlich über nette Worte. In der Regel können Männer aber besser mit Komplimenten umgehen, die auf Stärke oder Selbstbewusstsein zielen. Aber auch hier gilt natürlich: Jeder Mensch ist anders.
Diffuse Komplimente
In diese Schublade fallen alle Sätze, mit denen man seinem Gegenüber einfach nur sagt, wie großartig es gerade mit ihm oder ihr ist. Oder um es mit den Worten der Band Sportfreunde Stiller zu sagen: „Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist.“ Es sind keine spezifischen Komplimente, aber sie bedeuten oft mehr, als so manches konkret platzierte Lob. Regeln für diese Art der Anerkennung gibt es nicht: Sagen Sie einfach, was Sie fühlen, wenn Sie es fühlen. Teilen Sie dem anderen mit, wenn Sie den gemeinsamen Moment genießen. Ein „Es ist echt toll mit dir!“ wird noch lange nachklingen, viel mehr als ein „hübscher Hintern“ oder „schöne Augen.“ Und auch ein „Du bist echt ein toller Mann“ wird mit Sicherheit in Erinnerung bleiben, auch wenn es nicht auf eine konkrete Eigenschaft zielt.
Männer vs. Frauen: Unspezifische Komplimente kommen immer gut.
Machen oder nicht machen?
Egal welcher Art: Komplimente sind toll, vor allem, wenn sie ehrlich gemeint sind und von Herzen kommen. Egal ob man sie verschenkt oder bekommt, man fühlt sich danach einfach gut. Wenn Sie fortgeschrittener „Komplimente-Macher“ sind, wissen Sie das bereits. Wenn Sie Anfänger im Komplimente-Kosmos sind: Machen Sie sich nicht verrückt. Beobachten Sie, wie Ihr Gegenüber tickt, was ihn oder sie ausmacht, welche Stärken und Schwächen er besitzt. Gehen Sie auf Besonderheiten ein, seien Sie höflich und tragen Sie nicht zu dick auf. Dann werden Ihre Worte ganz gewiss gut ankommen. Und wenn Sie nicht wissen, wie sie es formulieren sollen, helfen die Sportfreunde Stiller mit ihrem Song „Ein Kompliment“ sicher gerne weiter.