Lena Lamberti hat ihr Experiment, in dem sie ein Jahr lang auf Sex verzichtete, erfolgreich abgeschlossen. Welche Erkenntnisse sie aus diesem männerfreien Jahr gezogen hat, verrät sie uns in ihrem neuen Beitrag
Nachdem ich in Liebesangelegenheiten immer wieder gegen die gleichen Wände gelaufen bin, hatte ich das Gefühl, dass es nicht reichen würde, fortwährend nur die Hauptdarsteller in meinen Männergeschichten auszutauschen. Wenn mehr Männer nicht dazu beitrugen mein Liebesleid zu beenden, versuchte ich es einfach mal ganz ohne. Ein Jahr ohne Männer beziehungsweise ohne realen Sex mit diesen, war mein Ticket in die Befreiung.
Liebe ist das, was du aus ihr machst
Ich stellte dabei fest, dass Liebe nichts anderes ist als das, was ich aus ihr mache. Es sind die inneren Glaubenssätze, die ich in mir trage, die meine Lieben und meine Beziehungen bestimmen. Alles, was ich im Außen erlebe, sind dabei nur die Projektionen dessen, was ich in mir glaube. Meine Gedanken über Liebe, Beziehungen und andere Menschen werden sich immer wieder im Außen bestätigen. Nicht, weil es die Wahrheit ist. Aber weil meine Wahrnehmung auf das ausgerichtet ist, was ich in mir für wahr halte.
Wenn ich in mir glaube, dass Beziehungen anstrengend sind und Arbeit machen, werde ich daher genau diese Erfahrung bekommen. Und wenn ich das Gefühl habe, nicht genug zu sein, werde ich auf Menschen treffen, die diesen Glaubenssatz bestätigen.
Es bringt deshalb überhaupt nichts, im Außen nach dem oder der Richtigen zu suchen, wenn ich in mir selbst nichts ändere. Diese Erkenntnis ist Befreiung und große Verantwortung zugleich. Denn seitdem ich dies begriffen habe, konnte ich mich nicht mehr als armes Opfer stilisieren, das von den Männern immer wieder so schlecht behandelt wird. Nein! Ich musste mir meine eigene Verantwortung an all dem eingestehen und entsprechend anders handeln. Mehr noch, ich musste meine Welt einmal komplett auseinanderbauen, jedes Teil analysieren und dann alles wieder neu zusammensetzen.