Ein Nein zu viel. Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin erlebte einen Missbrauch von Dominanz und geriet in eine emotionale Abhängigkeit. Sie konnte sich aus der toxischen Beziehung befreien, aber in Gänze erholt hat sie sich bis heute noch nicht
Als wir uns in der weiten, anonymen Welt des Internets kennenlernten, suchten wir beide dasselbe. Etwas Lockeres, etwas Aufregendes, etwas ohne Zwang und Herzschmerz. Ich hatte gerade eine schmerzhafte Trennung hinter mir und sehnte mich nach Ablenkung und Linderung für meinen Herzschmerz.
Auch du warst schon so oft verletzt worden, von Frauen, die nur grausam zu dir waren. Als ich die ersten Worte am Telefon mit dir wechselte, deine wundervolle, zärtliche Stimme und deine Worte hörte, konnte ich nicht verstehen, wie furchtbar Frauen scheinbar sein können. Wo du doch ein wunderbarer Mann zu sein schienst. Du warst so einfühlsam, hörtest zu und ich war vollkommen fasziniert von deiner Stimme.
Wir wollten beide etwas, das guttut. Ich floh vor meinem Herzschmerz. Das war die Wahrheit. Dass du in Wirklichkeit nur eine neue Frau brauchtest, über die du später erzählen konntest, wie grausam und gemein sie doch zu dir war, während du sie – in Wahrheit – wie ein verletztes Tier am Straßenrand hast liegen lassen, das wäre mir damals nicht mal in den Sinn gekommen.
Vielleicht war ich zu naiv
Vielleicht hatte ich bislang in meinem Leben nur gelernt, mich vor „Arschlöchern“ zu schützen und wusste nicht, dass es weitaus Schlimmeres gab, als einen Mann, der dir das Blaue vom Himmel verspricht, nur um seine Ziele zu erreichen. Heute weiß ich das.