Passen Singles und Paare zusammen oder sollten sie sich besser aus dem Weg gehen? beziehungsweise-Autorin Jule Blogt ist dankbar für die Singles in ihrem Freundeskreis, denn die bringen etwas zurück, das im Beziehungsleben leicht verloren gehen kann
Es beginnt schleichend, doch ab einem gewissen Alter ist die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten: Der Single-Freundeskreis wandelt sich zu kaugummiartig zusammenklebend wirkenden Paaren, die sich aus dem vormals so geschätzten Umfeld zurückziehen. Auf Anfragen zu gemeinsamen Partyabenden wird erst gar nicht reagiert, um sich eine Absage zu ersparen: „Wir sind uns beide genug, wir brauchen euch nicht.“
Werden zwei Menschen zu einem Paar, beginnen sie sich einzuigeln. Was einmal eigenständige Individuen waren, die mit Freude verschiedenen Hobbys und Aktivitäten nachgingen, ist nun ein klebriger Haufen geworden, der sich nur mit Mühe voneinander weg oder überhaupt irgendwo anders hinbewegen lässt. Beschließen zwei Menschen, zusammen zu sein, verschwinden sie. Sie verschwinden aus dem vorher so aktiven Freundeskreis. Das ist der Moment, in dem – hoffentlich – der Retter aller bröckelnden Verbundenheit zur Stelle ist: der Single.
Ohne den Single im Freundeskreis, wäre dieser Text nie geschrieben worden
Der Single ist jederzeit bereit für kurze Nächte, ein Bier zu viel und allerlei andere Unvernünftigkeiten. Er strahlt die Freiheit aus, die vielen Paaren verloren zu gehen scheint. Der Single im Freundeskreis ist meine Rettung. Mit wem könnte ich ansonsten Gespräche führen, die sich nicht nur um Beziehungsalltag drehen?