In vielen Lebensbereichen versuchen wir den Einfluss anderer Personen zu vermeiden. Für eine Beziehung kann aber gerade das schädigend sein. Denn es gibt gute Gründe, Einfluss von Ihrem Partner zuzulassen – und ebenso Einfluss auszuüben
Eine erfolgreiche Beziehung sollte immer von Verständnis und Einfühlsamkeit geprägt sein. Hier und da kann es aber zu Konfrontationen kommen. Gerade wenn ein Partner etwas fordert, wie etwa mehr emotionale Nähe, könnte der andere dies als Angriff interpretieren. Studien des Psychologen Dr. John Gottman zeigen aber, dass eine Beziehung gerade dann erfolgreich ist, wenn sich die Partner gegenseitig beeinflussen lassen – also Einfluss ausüben und genauso akzeptieren können.
Wie erlernt man die gegenseitige Einflussnahme?
Schon früh erlernen wir Verhaltensweisen, die einer Beziehung schaden können. Vor allem in der Karriere heißt es daher oft „Ich“ anstelle von „Wir“. Im Beruflichen tendiert der Mensch dazu in Kategorien wie „richtig und falsch“ oder „gewinnen und verlieren“ zu denken. Diese Einteilung heißt gleichzeitig Macht auszuüben, Kontrolle zu gewinnen und damit das Leben sicherer zu gestalten.
Gerade in einer Beziehung sollte es aber ein „Wir“ geben. Auch die restlichen Schubladen müssen entfallen. Das macht das Beziehungsgeflecht zwar oft komplizierter, aber dafür gestaltet es sich stabiler. Denn es geht darum, sich in den anderen hineinzudenken, Kompromisse einzugehen und die Gefühlswelt mit einzubeziehen. Dazu gehört es auch, dass Sie Einfluss auf Ihren Partner ausüben dürfen sowie Einfluss zulassen. So ziehen Sie zusammen an einem Strang!
Diese gegenseitige Einflussnahme soll jedoch nicht etwa dazu führen, dass sich ein Partner in eine untergeordnete Position begibt. Es geht lediglich darum es zuzulassen, dass die Bedürfnisse Ihres Gegenübers einen wichtigen Stellenwert in Ihrem Leben einnehmen. Gerade wenn Sie beide das verstehen, profitieren Sie nicht nur als Individuen, sondern auch die Beziehung selbst wird gestärkt.