Der Ausweg aus der Forderungs-Rückzugs-Falle

In der Forderungs-Rückzugs-Falle gibt es anstelle von Lösungen nur Verlierer – und gerade deswegen bedroht sie Beziehungen. Aber was macht diese Situation aus und wie entkommt man ihr?

Zu einer Beziehung gehören immer zwei Personen, die Rollen innerhalb dieser wechseln sich dabei meist ab. Mal ist der eine etwas bedürftiger, mal der andere. Hat sich eine bestimmte Rollenverteilung aber festgefahren, kommt die harmonische Partnerschaft ins Stocken. Vor allem was die sogenannte Forderungs-Rückzugs-Falle betrifft, ist Vorsicht geboten.

Was ist die Forderungs-Rückzugs-Falle?

Es gibt einige Situationen, in denen ein Partner etwas fordert, während der andere sich infolgedessen zurückzieht. Ein ganz typischer Kontext wäre in etwa Ihr Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit und Intimität. Sie wollen eine gemeinsame Lösung finden, doch Ihr Partner reagiert mit Abwehr: „Es ist doch gar nichts, ich möchte nicht darüber reden.“ Das ist der Moment, in dem er sich zurückzieht.

Die Psychologie-Professorin E. Mavis Hetherington hat diese Konstellation unter die Lupe genommen. In ihrer groß angelegten Studie stellte sie vor allem eines fest: Paare, die in der Forderungs-Rückzugs-Falle stecken, haben das höchste Trennungsrisiko.

Ungleichgewicht in der Beziehung

Das größte Problem ist die festgefahrene Konstellation zwischen den Partnern. Einer fordert beispielsweise mehr Nähe und Kommunikation – doch der andere geht auf Distanz. Damit zeigt er an, dass er nicht auf emotionaler Ebene reagiert, obwohl es seinem Gegenüber wichtig ist. Die Folge: Die Beziehung wechselt in einen frostigen Status Quo. Denn der geforderte Part schätzt die Situation möglicherweise andersrum ein: Er könnte den Fordernden für bedürftig halten. Für ihn ist das eine Stresssituation, auf die er mit Flucht in die emotionale Distanz reagiert.


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