Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin liebt die Liebe und die Sehnsucht. Aber ebenso liebt sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Sie muss aber nun eine Entscheidung treffen
Taubheit. Leere. Gefolgt von Frust und tiefer Enttäuschung. Mein Kopf fühlt sich schwer an. Mein Nacken ist steif. Die Lider schwer. Ich fühle mich wie in einem Karussel, welches sich immer weiter dreht, ohne Unterlass. Ich will nicht darin sitzen, ich bin fehl am Platz. Und die Runden werden immer länger. Das Gefühl sollte doch eigentlich schön sein, ich sollte schweben und mich lebendiger denn je fühlen. Doch so ist es nicht. Was ich fühle, ist eine endlose Unzufriedenheit.
Ich liege neben dir, ich kenne dich seit einiger Zeit. Du bist nett. Ich mag dich, auf eine leichte Art und Weise, die mir doch so schwer fällt. Was das bedeutet, werde ich später noch erklären. Was ich weiß, ist, dass ich dich wollte. Dass ich dich noch immer will. Und du wolltest mich, willst mich noch immer. Das ist unschwer zu erkennen. Doch etwas in mir schreit: „Nein! Nicht!“
Ich will dich, und doch will ich dich nicht. Ich will dich, aber ich will nicht aufgeben, was ich so sehr liebe. Meine Freiheit, meine Unabhängigkeit. Das Gefühl, alles und jeden haben zu können, wenn ich nur meine Hände danach ausstreckte. Das Gefühl, die ganze Welt erobern zu können. Wie ein Rausch. Wende dich von mir ab, und ich versinke in Sehnsucht nach dir. Wende dich mir zu, und ich renne davon. Was du auch tust, es ist falsch. Was du dir auch erhoffst, auch jede Hoffnung stirbt irgendwann. Endgültig. Ich bin das kleine Monster, mal warm, mal kalt. Ich bin nie so, wie du mich willst. Nie so, wie du mich brauchst. Und ich werde es auch niemals sein. Ich bin keine Herzensbrecherin. Selten fühle ich mich zu jemandem hingezogen. Und wenn, lasse ich ihn noch seltener an mich heran. Weil ich weiß, was passiert, wenn es passiert.
Dich wollte ich an mich heran lassen. Ich versuchte, dir meine Tore zu öffnen. Ich dachte, wenn nur der Richtige kommt, wird alles anders. Werde ich vielleicht anders. Ich dachte, du bist es vielleicht. Der Richtige.
Ich verletze jene Menschen, die mir zu nahe kommen, ohne es zu wollen. Also, lass mich lieber ziehen. Bleib nicht stehen, geh weiter. Die Welt hält noch so viel für dich bereit. Mehr als mich, so viel ist sicher. Es tut weh, so zu sein. Ich fühle mich schwach dabei, stark und unantastbar wirken zu müssen, ohne es wirklich zu sein. Du kommst nicht an mich heran.