Plötzlich schwanger – so war das nicht geplant

Es war eine der wohl schwersten Entscheidungen, die unsere Leserin treffen musste. Ungewollt wurde sie schwanger und musste sich innerhalb weniger Wochen entscheiden, ob sie das Kind behalten möchte

In der vierten Klasse nahm ich am Sexualunterricht teil, der sich in der achten Klasse nochmal wiederholte, hatte mit 13 Jahren meinen ersten Frauenarztbesuch und meine Mutter kaufte mir früh das erste Päckchen Kondome, das ich zur Sicherheit immer in meiner Handtasche trug. Man kann meinen, ich sei gut aufgeklärt worden, wüsste ganz genau über alles Bescheid. Aber dann passierte es trotzdem, ich wurde ungewollt schwanger. Mein Kind bekam ich jedoch nie, denn ich entschied mich dagegen.

Es war der achte Tag in Folge, an dem ich auf meine Periode wartete, die längst hätte kommen müssen. Mein Partner, mit dem ich zu diesem Zeitpunkt gerade mal fünf Monate zusammen war, wurde unruhig. Und auch ich spürte immer mehr und mehr wie das Blut in meinen Adern pulsierte. Kurzum entschied ich mich dazu, einen Schwangerschaftstest durchzuführen.

„Nur zur Sicherheit“, strich mein Freund immer wieder mit seiner Hand über meinen Rücken, während wir mit dem Test zur Kasse taumelten. Mit kaum sichtbar zitternden Händen, legte ich ihn aufs Band. Hastig griff ich noch zu drei Kaugummipäckchen mit Erdbeergeschmack, die ich im Leben nicht in den Mund nehmen würde, und verdeckte den Test. Mein Freund drückte meine Hand etwas fester und flüsterte: „Alles wird gut.“ Dass ich diesen Satz in den nächsten Wochen noch öfter hören würde, wusste ich bis dato noch nicht. Noch bevor es meine Eltern erfuhren, erfuhr also der Kassierer vom Schwangerschaftstest und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, sich am Ende aber ein „Alles Gute“ nicht verkneifen konnte. „Danke“, hörte ich meinen Freund nicken, während ich die Zähne fletschte.

Der Weg nach Hause kam mir wie eine Ewigkeit vor. Die Mittagssonne prallte auf meine Haut und ich begann mächtig zu schwitzen. Ein bisschen auch aus Angst. Und trotzdem wünschte ich mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als das dieser Weg niemals enden würde. Ich wollte am liebsten für immer laufen. Fortlaufen. Ganz weit weg.


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