Obwohl Unabhängigkeit ein hohes Gut ist, kann sie in falschem Maße regelrecht schädlich für eine Beziehung sein. So erkennen Sie, dass Ihre Unabhängigkeit der Grund für Ihr Single-Dasein ist
Sie sind mit Ihrem Aussehen unzufrieden? Dann arbeiten Sie daran! Sie haben Angst davor, im Job zu versagen? Schlucken Sie Ihre Ängste hinunter und feilen Sie an Ihren potenziellen Fehlern! Das eigene Leben durch Mühe und Fleiß zu optimieren, steht in unserer westlichen Gesellschaft hoch im Kurs. Das rückt den Fokus der Menschen ganz natürlich auf sich selbst und ihre vermeintlichen Macken. Sie versuchen sich selbst zu verbessern, bis sie das Leben haben, das sie sich wünschen. Zwar fördert diese Einstellung Selbstständigkeit, doch gleichzeitig schließt sie andere aus unserem Leben aus.
Beziehungen – romantische wie auch freundschaftliche – rücken in den Hintergrund und wir verlassen uns immer mehr auf unsere Selbstständigkeit. Anstatt einen Partner fürs Leben zu finden, werden wir einfach ein wenig ZU unabhängig. Wir lenken uns mit Arbeit von unserem Liebesleben ab und füllen so das wachsende Bedürfnis nach körperlicher und emotionaler Nähe. Die Devise lautet: Immer weiter, niemals stehen bleiben! Denn kommen wir zur Ruhe, könnten wir uns unserer negativen Gefühle bewusst werden. Lieber verdrängen wir unsere Ängste und unerfüllten Wünsche. Stattdessen stürzen wir uns in oberflächliche Bekanntschaften, unsere Arbeit und unsere Selbstoptimierung.
Erkennen Sie sich in diesem Verhalten ein Stück weit wieder? Dann ist es vielleicht an der Zeit, einen Teil Ihrer selbst erlangten Unabhängigkeit aufzugeben und zu lernen, sich auf gesunde Art und Weise auf andere Menschen zu verlassen. Wir verraten Ihnen, wie Ihnen die ersten Schritte auf diesem Weg gelingen.
In drei Schritten aus der beziehungsschädlichen Unabhängigkeit
1. Fordern Sie Ihre Überzeugungen heraus
Zunächst einmal sollten Sie sich die Frage stellen: Verlange ich zu viel von mir selbst? Beantworten können Sie dies ganz leicht. Denken Sie zurück und überlegen Sie, ob Sie jemals Angst davor gehabt haben, um Hilfe zu bitten. Das muss nicht zwingend in einer Beziehung gewesen sein. Auch wenn Sie sich nicht trauen, Freunde um Hilfe zu bitten oder einen Kollegen, kann das ein deutliches Indiz dafür sein, dass Sie zu viel von sich verlangen. Denn jeder braucht einmal Hilfe. Machen Sie sich klar: Ich muss nicht alles alleine schaffen.