Nur nicht sich selbst im Weg stehen

Während gefühlt alle ihre Freundinnen seit Jahren im siebten Himmel schweben, auf den Antrag warten, Eigentumswohnungen kaufen und gar über die Kinderplanung nachdenken, wünscht sich unsere anonyme beziehungsweise-Leserin sehnlichst, endlich auch die große Liebe zu finden

Ich durfte einige Lieben erleben und entsprechend auch Enttäuschungen, und weiß nun – vermeintlich – ganz genau, wie Mister Right auszusehen hat. Die Liste für Mister Right wurde mit der Zeit länger und länger und auch die Liste der No-Gos wurde immer wieder aktualisiert und erweitert: Er soll gebildet, attraktiv, eigenständig, liebevoll, sportlich, interessant und weitgereist sein. Entsprechend wird jedes Date nach diesen Merkmalen abgeklopft.

Mich zu verlieben, fiel mir nie sonderlich schwer, ich konnte mich immer schnell für einen Mann begeistern. Genauso schnell verlor ich aber auch immer wieder das Interesse, wenn ein Merkmal fehlte oder er sich in irgendeiner Art und Weise falsch benommen hatte. Ignorierte er beispielsweise den Valentinstag während der Dating-Phase, war er eigentlich schon abgeschossen.

Einen zweiten Blick, eine zweite Chance, habe ich nie einem Mann gegeben, weil ja bei Mister Right logischerweise alles vom ersten Moment an passen muss. Somit lebte ich mit 27 Jahren in meiner Traumstadt, der Traumjob war zum Greifen nahe und die Welt eroberte ich mit meinen Mädels. Doch trotzdem fehlte mir etwas ganz Entscheidendes im Leben, das mir immer wieder in einsamen Momenten schmerzlich auffiel: die Liebe.

Ich suchte den Fehler vorwiegend auf Seiten der Männer, das Angebot war einfach nicht das Wahre. In dem letzten Seminar meiner Unikarriere begegnete ich einem Mann, der mir auf den ersten Blick gefiel, der sich von Anfang an immer meldete, bei dem ich vor jedem Treffen eine positive Aufregung verspürte.


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