Für immer verloren?

Liebe braucht Mut, sagt unsere anonyme beziehungsweise-Leserin. Leider hat sie das für sich erst erkannt, als es bereits zu spät war. Nun führt eine andere Frau die Beziehung, die sie für sich gewünscht hatte

Da sitze ich nun auf meinem Balkon, es ist halb eins in der Nacht und ich blicke in die Ferne, alleine ohne dich. Bist du einer dieser Sterne, die zum Greifen nahe sind? Lichtjahre entfernt, wo bist du jetzt?

Du bist immer noch da. Manchmal dachte ich an dich, manchmal auch nicht. Dieses „manchmal“ wird jetzt zu einem anhaltenden Gedanken an dich. Wie es dir geht und was du so machst, seitdem wir uns vor Monaten aus den Augen verloren haben.

„Aus den Augen verloren haben“ beschreibt das Gefühl, wie es ist, sich einfach nicht mehr beim anderen zu melden. Wir beide haben uns wohl einstimmig dafür entschieden, jedoch fühlt es sich für mich so an, als hätte ich seit längerer Zeit etwas verloren.

Noch bis vor drei Monaten dachte ich oft daran, wie es sich anfühlen würde, irgendwann gemeinsam mit dir hier zu sitzen und in die Ferne blicken zu können. Die Weite der gemeinsamen Zukunft ausmalen und dabei Wein trinken, lachen und sich vertraut in die Arme nehmen. Das ist es, was ich wollte, nicht mehr und nicht weniger.

Wehmut macht sich breit und ich fühle mich ohne dich nicht vollständig, denn du hast mein Herz mitgenommen, als du gegangen bist. Ich habe bis vor wenigen Monaten noch an uns geglaubt. Daran geglaubt, wir könnten ein Team für die Zukunft werden. Ausgespielt.

Du hast dich für eine andere entschieden, du wolltest das Spiel des Lebens mit ihr spielen und das konnte ich dir nicht verzeihen. Ich brach den Kontakt nach 20 Jahren „Freundschaft“ ab und dieser Entschluss, mich von dir zu trennen, fiel mir nicht leicht.


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