Die Tür fällt laut ins Schloss. Wir haben uns über irgendetwas Belangloses gestritten. Mal wieder. Das Problem ist, dass ich nicht wirklich in ihn verliebt bin. Ich mag ihn und er gibt mir, was ich brauche. Aber es kribbelt nicht. Und wo nicht viel Liebe im Spiel ist, kracht es häufiger.
War ich überhaupt schon einmal verliebt?
Wenn ich so drüber nachdenke, weiß ich gar nicht, ob ich jemals richtig verliebt war. Das, was man so hört – Schmetterlinge im Bauch, Dauergrinsen, Glücksgefühle –, kenne ich nur aus den Kitschgeschichten. Bei mir ist es eher so, dass ich mich wohlfühle und mir das genügt. Dabei sehne ich mich danach, irgendwann einmal so richtig verliebt zu sein.
Ich stehe mir dabei nur selbst im Weg, denn ich habe ein Problem: Ich kann nicht gut allein sein. Und wenn ich mit dem Falschen zusammen bin, kann der Richtige mich natürlich nicht finden. Ich bin quasi dauerbesetzt. Seit meiner ersten Beziehung war ich nicht länger als zwei Monate am Stück allein. Ich komme mit dieser Leere der Einsamkeit nicht klar. Wenn da keiner mehr ist, mit dem ich mein Leben teilen kann.
Ich finde mich selbst nicht spannend genug
In einem Buch habe ich gelesen, dass man sich selbst genügen muss, bevor man jemand anderen in sein Leben lässt. Ist ja auch irgendwie logisch: Wie soll mich einer lieben, wenn ich mich nicht einmal selbst lieben kann? Aber ich finde mich nicht spannend genug, um mir selbst zu genügen. Was mache ich denn bitte mit mir? Ich kann nicht mit mir selbst sprechen (ohne dass es komisch wird), ich kann mich nicht in den Arm nehmen und Sex kann ich mit mir auch nur eingeschränkt haben.
Comments are closed.