Die große Langeweile beim Stillen im Stillen

Keine Frage Stillen ist wichtig: für das Kind, für die Mutter – und für den Vater letztlich ebenfalls. Das sagt auch die WHO, die empfiehlt, das Kind sechs Monate voll zu stillen. Alles schön und gut, aber was macht man bloß in all dieser Zeit des Stillens im Stillen?

Die WHO empfiehlt, die ersten sechs Monate das Kind voll zu stillen – das heißt, ohne irgendetwas dazu zu füttern. Und korrekt stillen bedeutet heutzutage „stillen nach Bedarf“. Also nicht nach Wecker alle vier Stunden, sondern dann, wenn das Kleine Hunger hat. Ich kann Ihnen versichern, das ist sehr oft. Wirklich sehr sehr oft.

Wenn das erste Mal die Stillberaterin ans Wochenbett platzt, wird Sie Ihnen irgendetwas von mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden erzählen und Sie wird Ihnen auch sagen, dass Sie merken, wenn das Kind Hunger hat.

Richtig ist vor allem das `mindestens´ vor der Freuquenzangabe. Es kommt nicht selten vor, dass Ihr Baby schon nach einer Stunde wieder an die Brust will. Nicht richtig ist hingegen, dass sie immer merken, ob es Hunger hat oder aus irgendwelchen anderen Gründen motzig ist. Woher auch. Die Zeichen für Hunger sind in der Regel viel subtiler als weinen. Da muss man sich erst einmal einhören.

Aber an die Brust legen ist auch nie wirklich verkehrt. Selbst wenn der Hunger noch gar nicht so groß ist. Manchmal geht es halt auch nur ums Kuscheln. Das ist bei uns Großen ja auch nicht anders.

Schön gerechnet

Also dann mal ran an die Brust und raus mit dem Taschenrechner: Schön gerechnet sind das also 10 x 20 Minuten, also 3,3333 Stunden. Da werden sich nun viele stillerfahrene Mütter ein müdes Lächeln nicht verkneifen können. Tatsächlich ist es nämlich eher so, dass es eben nicht 20 Minuten dauert, bis das Kleine sich durch beide Brüste getrunken hat. Die süßen kleinen Dinger finden es nämlich durchaus sehr gemütlich und die warme Milch tut das Übrige, da kann man schon mal wegdösen. Mir klingen noch die Worte meiner Hebamme in den Ohren: Bitte das Kind sofort mit Streicheln über die Wangen und Reiben der Fußsohlen wieder wecken, wenn es einschläft. Aber ganz ehrlich, da kann man sich einen Wolf kneten, wenn das Kind schläft, dann schläft es. Da wird zwei, drei Mal halbherzig genuckelt und zack, wieder eingeschlafen. Und grob werden will man ja auch nicht. Zudem ist es ja auch ganz schön, wenn es so friedlich in den Armen schlummert.


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