Zu weit weg für dich …

Pendeln, nur am Wochenende sehen können: Nicht jeder kann sich eine Fernbeziehung auf Dauer vorstellen. Unsere anonyme Autorin hätte für ihre Liebe jede Distanz überwunden

Alles begann mit einem Wisch nach rechts. Auf deinem Profilbild warst du mit Motorradhelm abgebildet. Ein Anzeichen dafür, dass wir schon einmal eine Gemeinsamkeit hatten. Allerdings lagen unsere Wohnorte knapp 100 Kilometer auseinander.

Wir fingen erst einmal an, uns belanglos zu schreiben und fanden uns bereits sympathisch. Über einen Vorwand, mir deinen Musikgeschmack zeigen zu wollen, bekamst du meine Telefonnummer. Ab da ging es per WhatsApp weiter. Irgendwann fingen wir an zu telefonieren. Eine Stunde, zwei … dann endete unser erstes Gespräch nach sechs Stunden.

Die nächsten Wochen schrieben wir nur. Wir hatten beide Urlaub und jeder ein anderes Ziel. Du wolltest einige Touren fahren, ich Familie und Freunde in der Heimat besuchen und da ich gerade einen Nebenjob angenommen hatte, waren meine Wochenenden voll.

Trotzdem wollten wir uns treffen. Eine gewisse Angst schwang mit. Es kam, wie es kommen musste: Auf dem Weg zum Nebenjob hatte ich einen Motorradunfall. Nicht weiter schlimm und zum Glück mehr Blechschaden als körperliche Verletzungen. Ich rief dich an und wir redeten darüber, dass unser Treffen erstmal warten musste, da ich mich um mein defektes Blech kümmern musste.

Zwei Wochen später, endlich, haben wir es dann doch geschafft, uns zu treffen. Du kamst zu mir und wir haben uns an einem See getroffen, um spazieren zu gehen. Stundenlang habe ich dich damit gequält und du hast tapfer durchgehalten, obwohl du das gar nicht magst. Immer wieder haben wir uns zufällig berührt, irgendwann Händchen gehalten und zum Abschied konnten wir es nicht vermeiden, dass der ersten Kuss geschah.


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