… doch ich bleibe bei dir

Unsere anonyme Autorin ist seit vielen Jahren verheiratet. In ihrem berührenden Beitrag erklärt sie, warum sie sich nicht von ihrem Mann trennen wird, obwohl sie ihn vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne liebt

Manchmal verstehe ich selber nicht, warum wir noch zusammen sind, warum du weiterhin jeden Morgen neben mir aufwachst. Ich wollte mich häufig von dir trennen und ehrlich gesagt hätte es mir mit Mitte, Ende dreißig nichts ausgemacht, noch einmal völlig neu anzufangen. Ich bin eine starke, mutige Frau. Das Erbe meiner Mutter, die beste Eigenschaft, die sie mir mit in die Wiege gelegt hat. Es hat lange bei mir gedauert, bis ich begriff, dass es Dinge gibt, die tausend Mal mutiger sind, als einen Neuanfang zu wagen.

Ich habe im Laufe der Beziehung mit dir den Mut entwickelt, zu akzeptieren. Dich, mich, uns. Die Dinge, die wir haben und vor allem die Dinge, die wir wohl niemals haben und erleben werden. Du hast mich bescheiden gemacht, ohne es zu wissen. Du hast mein Leben beschnitten, wie man einen Buchsbaum in Form schneidet, ohne ihn vorher zu fragen. Er kann ja nicht sprechen. Auch in meinem Leben gibt es Dinge, die ich nicht ändern kann.


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