Seit zwei Monaten bin ich Mama von Welpe Rosa. Rosa ist so ziemlich alles, was man sich als Hundebesitzerin wünscht: lieb, aufgeschlossen, verspielt, verkuschelt und unglaublich süß. Klar, dass ich sie überall mit hinnehme – auch zu meinem ersten Date. Ob das ein Fehler war?
Rosa beruhigte mich
Zugegeben, ich war echt verdammt nervös. Bereits als ich nach einem passenden Outfit für den Abend meinen halben Kleiderschrank einmal ausräumte und mich in jedem Outfit entweder zu sexy oder doch wieder zu langweilig fühlte, spürte ich die Anspannung, die sich in jeder Ecke meines Körpers breitmachte. Mehrmals schaute ich in dem Spiegel, probierte vom sportlichen Pferdeschwanz bis hin zu klassischen Locken jede Frisur durch, um am Ende das Haar doch komplett offen zu lassen.
Rosa schien meine Aufregung zu spüren. Immer wieder schlich sie leise um meine Beine, setzte sich zwischen meine Füße als hätte sie versucht, mich zu beruhigen.
In der Bahn, auf dem Weg in Richtung Park, wo ich mich mit meinem Date verabredet hatte, erreichte meine Nervosität das nächste Level. Ich bekam Herzklopfen und feuchte Hände. Mit leisem Jaulen sprang Rosa an meinem Bein hoch. Ich packte sie und setze sie auf meinen Schoß, wo sie sich dicht an meinen Bauch drückte und meine Hände durch ihr warmes Fell strichen. Automatisch begann mein Puls sich zu regulieren. Und ich atmete tief durch: Rosa beruhigte mich.
Er begrüßte Rosa zuerst
Bereits von Weitem konnte ich ihn erkennen, er sah genauso groß und braungebrannt aus, wie auf den Fotos in seinem Dating-Profil. Ich warf ihm ein Lächeln zu, das er ohne zu Zögern erwiderte. Rosa zog bereits kräftig an der Leine, wedelte mit ihrem Schwänzchen hin und her.
Umso näher Rosa und ich ihm kamen, umso mehr erkannte ich ihn: seine scharfen Gesichtszüge, den dunklen 3-Tage-Bart und die braunen Augen, die sich (ich musste schlucken), voll und ganz auf Rosa konzentrieren. Und kaum befanden wir uns auf seiner Straßenseite, kam er mit großen Schritten auf uns zu oder besser gesagt auf Rosa.
Rosa, die seine Aufmerksamkeit längst bemerkt hatte, wedelte sich einen Ast ab. Und sein Grinsen wurde immer größer, immer breiter. Er ging in die Hocke und rief mit ausgestreckten Armen: „Hallo meine Hübsche.“ Natürlich meinte er Rosa. Natürlich.
Und die sprang ihm auch gleich in die Arme, leckte seine Hände von allen Seiten ab. Und ich stand wie das dritte Rad am Wagen daneben und beobachtete wie mein Date und Rosa innig miteinander schmusten. Nach zwei Minuten begrüßte er mich mit einem einfachen „Hey.“