Gastautor Leon Reinhardts über das Gefühl des Angekommenseins in der Liebe, dem Endpunkt unserer Sehnsucht
Manchmal erscheint mir das Leben als eine sonderbare Ansammlung von Zielen, Wünschen und Träumen, die ich mehr oder weniger beharrlich verfolge. Da ist zum einen mein Job, in dem ich zwar keine Wunder bewirken möchte, aber doch gewisse Ambitionen hege. Da ist meine Neugier, die mich raus aus dem Alltag treibt, hinein in die Ferne, auf Reisen, in fremde Länder, an Orte, von denen ich geträumt, die ich aber noch nie gesehen habe. Da sind meine Freunde, deren Nähe ich genieße, für die ich mich ins Zeug lege, denen ich ein guter Freund sein möchte. Dasselbe gilt für meine Familie. Und schließlich sind da noch all diese materiellen Träume, dir mir als jungem Menschen im Kopf herumschwirren und sicherlich noch im Bereich des Möglichen liegen. Der Traum vom Eigenheim, von einem Auto, das nicht jedes halbe Jahr in die Werkstatt muss oder einfach jene Espressomaschine, die so unglaublich guten Kaffee zubereitet, dass ich sie mir unbedingt irgendwann leisten möchte, auch wenn ihr Preis mein Budget brutal übersteigt.
All meine großen und kleinen Ziele
Ich träume und sehne mich, ich visiere meine tausend kleinen und großen Ziele an und strebe nach ihnen. Ich arbeite, ich kämpfe, ich gestalte. Ich bin voller Lebenslust und Tatendrang.
Aber da ist noch eine ganz andere Sehnsucht in mir, und ich glaube, diese hat sehr viel damit zu tun, was ich persönlich unter Liebe verstehe.
Es ist die Sehnsucht nach dem Gefühl des Angekommenseins. Einem Nicht-mehr-streben. Einem Einfach-sein. Vieles in meinem Leben ist wie eine Seefahrt. Mal scheint die Sonne, mal windet, mal stürmt es. Aber meine Heimat ist ein Hafen, nicht die offene See.