Zunächst war das Interesse riesengroß. Doch irgendwann wurden die Gefühle einseitig. Unsere anonyme Autorin hätte gerne früher gewusst, woran sie bei ihm ist, um sich schützen zu können und weniger verletzt zu werden
Seit Stunden, seit Tagen versuche ich einen Anfang zu machen. Diese Worte schmerzen sehr, aber ich muss sie an dich richten – um mich selbst zu befreien! Und es ist mir egal, wie du damit umgehst, ob du den Mut hast, diesen Text zu lesen und dich dem Ganzen zu stellen oder dich wieder nur belagert und genervt fühlst von irgend einer “Alten” (mir!), mit der du mal was hattest … Denn mehr war ich scheinbar nicht für dich.
Ich habe wenig Hoffnung, dass du dir mit deinen Anfang Zwanzig ernsthafte Gedanken über die letzten Tage und Wochen machst, dennoch wirst du mir diesen – meinen – Abgang nicht nehmen. Wir wissen beide, wie das mit uns angefangen hat. Zunächst glaubte ich an Schicksal, als wir uns diesen einen Abend auf dem Sportfest begegneten. Heute weiß ich nicht mehr, warum es ausgerechnet mich treffen musste. Fakt war jedoch, dass wir uns verstanden, wir Spaß hatten, einander anziehend fanden und einen tollen Abend und eine tolle Nacht zusammen genossen.
Auch die darauf folgenden Tage schien das Interesse noch groß zu sein. Wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren durchs Dorf zu spazieren oder uns unsere Lebensgeschichten am See zu berichten, stand das Handy kaum still. Du gabst mir das Gefühl, mich ernsthaft kennenlernen zu wollen. Du hast dich ununterbrochen gemeldet oder standest vor meiner Tür, um mich zu sehen. Wir blieben zunächst etwas zurückhaltend und schüchtern. Keiner von uns wusste mehr, wie weit er gehen sollte oder gehen darf …