Gast-Autor Sascha Grimm hat sich mit der Frage beschäftigt, wie Männer und Frauen Konflikte lösen. Wo gibt es Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten?
Wie sagt man so schön: Das Beste am Streit ist der Sex danach. Zuerst fliegen die Fetzen, danach die Wäsche – eine hervorragende Art Konflikte zu lösen, oder? Die meisten meiner männlichen Leser nicken jetzt vermutlich mit einem leicht debilen Grinsen im Gesicht, während die Frauen wohl eher augenrollend den Kopf schütteln. So verlangen es zumindest die Klischees männlicher und weiblicher Geschlechterrollen von uns.
Zum Glück gibt es Studien
Ein Forscherteam der US-Uni in Lewisburg hat aus diesem Klischee nun tatsächlich eine Forschungsfrage gemacht (was für ein Job …). Im ersten Schritt haben sie eine Gruppe von Männern und Frauen gefragt, was sie nach einem Streit machen, um sich wieder zu versöhnen. Aus den Antworten erstellten sie eine Liste mit 21 Versöhnungsstrategien, von der guten alten Entschuldigung bis zur ultimativen Heulattacke – oder eben Sex. Im zweiten Schritt sollten Männer und Frauen dann auswählen, welche der Verhaltensweisen ihnen am wichtigsten sind. Die Vermutung der Forscher: Frauen wollen große Gefühle, während Männer Sex als Lösung aller Probleme betrachten.
Sex funktioniert, Heulen auch
Das Ergebnis: Es stimmt. Zumindest in der Tendenz. Bei Männern landete Sex auf Platz 13 (von 21), bei Frauen nur auf Platz 16. Frauen hielten Männer-Tränen hingegen für ein absolut geeignetes Mittel (Platz 10) für das Lösen eines Konfliktes (ähm …), während die Herren das Thema nur auf Platz 19 gewählt haben (Überraschung). Frauen wollen also lieber echte Emotionen sehen, während Männer diese eher aussparen.