Wie Männer mit Enttäuschung und Zurückweisung umgehen

Zurückweisung fühlt sich schlimm an. Man wird nicht gesehen und erhält nicht genug Wertschätzung. Doch nicht alles zu bekommen, was man will, gehört zum Beziehungsleben dazu. Thorsten Wittke fragt, warum viele Männer mit Enttäuschung so schlecht umgehen können und hat einen guten Rat für alle

»Heute muss ich mich sinnlos besaufen, wir treffen uns in der Kneipe.« So lautete die Kurznachricht auf meinem Smartphone. Mein bester Freund hatte geschrieben, also setzte ich mich in Bewegung und fand mich eine Viertelstunde später zum betreuten Trinken im Lokal ein.

Die Geschichte war wie häufig die Gleiche. Er hatte die BluRay von dem Film besorgt, den sie unbedingt sehen wollte und verpasst hat, er hatte Knabberzeug und eine Flasche Wein auf den Tisch gestellt, die Couch ausgeklappt und sich zum Ankuscheln bereitgelegt. Sie hatte jedoch plötzlich keine Lust mehr auf Fernsehen, sondern zog lieber ihre Turnschuhe an und joggte davon. Ich ließ ihn trinken und hörte zu. Noch war nicht die Zeit für gute Ratschläge.

Verstehen konnte ich ihn. So ein Szenario hatte ich auch schon mehr als einmal in der Vergangenheit erlebt. Und genau wie bei ihm, griffen früher bei mir die urmännlichsten Verhaltensweisen. Wie ein nicht zu stoppender Tanklaster lief das Programm bei mir ab. Enttäuschung – Unverständnis – Wut – und dann, je nachdem, der Wunsch nach Streit, Rache oder Trotz. Geholfen hat das alles nicht. Es hat die Situation eher noch komplizierter gemacht.


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