Will er? Will er nicht? Und wenn ja, was will er? Unsere anonyme Autorin hat einen Brief an den ersten Mann geschrieben, mit dem sie sich von Anfang an „mehr“ hätte vorstellen können
Eigentlich sollte ich zu dieser späten Stunde schon längst schlafen, aber meine Gedanken kreisen …
Vielleicht war der Moment nicht gut von mir gewählt, Dir mitzuteilen, dass ich mich in Dich verliebt hatte, aber nun kann ich es nicht mehr ändern. Um ehrlich zu sein, habe ich mich dreimal in Dich verliebt.
Zum ersten Mal, als Du an diesem einen Samstag im August völlig überraschend mit einem wunderschönen Blumenstrauß vor meiner Tür standest und ich Dir in Jogginghose mit schwarzem Oberteil und zerzausten Haaren geöffnet habe. Meine Hände haben so gezittert, dass ich erst einmal in die Küche verschwand, um Kaffee zu kochen, statt die Blumen aus dem Papier zu befreien.
Es fühlte sich an, als würde ich Dich schon ewig kennen und dabei kannten wir uns erst einige Stunden persönlich. Dieses vertraute Gefühl, angekommen zu sein. So als ob Du zu mir gehörst und mich ergänzt.
Zum zweiten Mal war es dieser eine besondere Moment, als wir auf der Couch saßen und Du irgendwann Deinen Arm auf der Lehne ausgestreckt hast und ich allen Mut zusammennahm und meinen Kopf auf Deinen Unterarm legte. Als sich unsere Blicke trafen und alles um uns herum zu verschwimmen drohte. Du nahmst meinen Kopf in Deine Hände und hast mich sanft und zärtlich geküsst …
Zum dritten Mal habe ich mich bei diesem Auftritt von Dir in Dich verliebt. Die Atmosphäre, die Musik … Bei Deinem Solo war es dann endgültig um mich geschehen. Eine Welle der Gefühle stürzte auf mich herein: von Gänsehaut über eine innere Zufriedenheit bis zu Tränen in den Augen.