Menschen ändern sich im Lauf ihres Lebens. Beziehungen stellt das nicht selten auf eine Zerreißprobe. Wie Sie es schaffen, dass ihre Liebe an Veränderungen wächst und nicht zerbricht
„Du bist einfach nicht mehr so wie früher!“ Ein kleiner Satz mit großer Sprengkraft. Denn er fällt zumeist, wenn das „früher“, als alles noch wie am Schnürchen lief, schon eine Weile her ist. Denn der, der ihn ausspricht, stellt damit ja nicht nur etwas fest. Es schwingt auch der Vorwurf mit: Dein neues Ich gefällt mir nicht so gut wie das alte. Darum reagieren viele Partner auf diesen Satz reflexhaft, nicht selten verunsichert:
Option 1: Verteidigung
„Simmt doch gar nicht! Das bildest du dir bloß ein!“
Option 2: Verletzung
„Wie kannst du das nur sagen?
Option 3: Verlustangst
„Liebst du mich nicht mehr?“
Veränderungen stressen
Wenn sich der geliebte Partner verändert, löst das in vielen Menschen Angst aus. Verständlich, suchen wir doch in Partnerschaften auch nach emotionaler Sicherheit. Nach dem Gefühl: Hier bin ich angekommen, hier muss ich nicht mit bösen Überraschungen rechnen. Denn eins ist klar: Veränderungen stressen potentiell. Weil man sich neu justieren muss. Erst mal eine Haltung entwickeln zu dem, der jetzt vielleicht ganz anders als gewohnt unterwegs ist.
Nicht zu vergessen: die Projektion. Wir haben uns ein Bild gemacht von dem Menschen, in den wir uns einmal verliebt haben. Dieses Bild tragen wir fest in unserem Inneren. Wenn wir „früher“ sagen, meinen wir meist diese Idealvorstellung des Menschen, in den wir uns hoffnungslos verschossen haben. Und plötzlich scheint dieses Bild nicht mehr richtig zu passen:
- Sie war früher auf jeder Party bis zum Schluss. Jetzt bleibt sie am liebsten zuhause.
- Er wollte nie Kinder. Jetzt hat er sich das anders überlegt.
- Sie hat ein neues Hobby, das ihre gesamte Freizeit auffrisst.
- Er ist jetzt Veganer und achtet streng auf seine Ernährung.
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