Warum romantische Liebesbriefe alles andere als verstaubte Relikte von früher sind und was Sie beim Schreiben beachten sollten
Der Liebesbrief kommt nie aus der Mode, sagen die einen. Liebesbriefe sind voll 1995, sagen die anderen. Nun, die zweite Gruppe liegt leider falsch. Denn selbstgeschriebene Liebesbriefe haben etwas Echtes, Ehrliches, Handgemachtes – das die heutzutage in Messenger-Diensten inflationär verschickten Herzen und Kuss-Emojis nicht haben. Was natürlich nicht heißt, dass wir die nicht auch gern bekommen. Trotzdem: Wer sich erst Gedanken und dann auch noch die Mühe macht, sich hinzusetzen und ein paar persönliche Zeilen direkt aus seinem Herzen aufs Papier zu befördern, der zeigt Einsatz. Und das kommt eben an. Selbst wenn der Liebesbrief statt im Briefkasten im Mail-Eingang landet.
Wann sollte man einen Liebesbrief schreiben?
Oder andersrum: Sind romantische Liebesbriefe an irgendeinem Punkt der Beziehung unangebracht? Nun, eigentlich nicht. Natürlich sollte ein Liebesbrief inhaltlich an den aktuellen Stand der Partnerschaft geknüpft sein. Mit absoluter Offenheit und ein bisschen sprachlichem Feingefühl macht man jedoch selten etwas falsch. Besonders gut lässt sich ein Liebesbrief frischverliebt schreiben, wenn die Hormone ungebremst durch den Körper wirbeln. Aber auch im weiteren Verlauf, bei räumlicher Distanz oder einfach so zwischendurch können selbstgeschriebene Liebesbriefe die Beziehung neu beflügeln – selbst im Streit. Nur übertreiben sollte man es nicht: Kommt über längere Zeit weder ein Liebesbrief noch sonst eine positive Reaktion zurück, sollte man das Schreiben besser einstellen.
Das macht einen echten Liebesbrief aus
Die formalen Anforderungen an selbstgeschriebene Liebesbriefe haben sich über die Jahre gewandelt. Während früher Feder, Tinte und parfümiertes Briefpapier genauso unverzichtbar waren wie eine hochgestochene Sprache und bestimmte Grußformeln, kommen romantische Liebesbriefe heute eher ein bisschen reduzierter daher. Ein Satz allein macht aber natürlich noch keinen Liebesbrief – ein bisschen mehr als „Ich liebe dich“ oder das Abkupfern bei Liebesbrief-Vorlagen sollte also schon drin sein. Wer kein geborener Poet ist, muss allerdings nicht künstlich reimen. Auch mit klarer Sprache kann man Schönes sagen! Mühe geben sollte man sich aber trotzdem – und handschriftliche Liebesbriefe zum Beispiel erst einmal in Kladde vorschreiben und den Text danach in Reinform bringen.