Frage: Trennung von einem Bindungsängstlichen: Hilft eine Pause, um seine Ängste abzubauen?
Mein Partner hat sich wie aus heiterem Himmel von mir getrennt. Er meinte, dass er mich zwar liebt, aber nicht weiß, ob es für eine feste Beziehung reicht. Wir hatten viele Konflikte und kurz vor der Trennung wurden mir immer mehr Dinge vorgeworfen, die zum Teil auch ihre Berechtigung hatten, aber dennoch – für mich – kein Trennungsgrund waren. Er erzählte mir, dass sich alles “genauso anfühlt” wie das letzte Mal, als er sich von seiner langjährigen Partnerin trennte. Und tatsächlich hat er nach drei Jahren und vielen Gesprächen die Trennung gewollt und ich bin ausgezogen.
Nun habe ich von dem Tipp gelesen, in einer solchen Situation mindestens vier Wochen auf Abstand zu gehen und auch wirklich keine Kommunikation zu führen, damit jeder bei sich ankommt und prüft: Was war los? Was habe ich falsch gemacht?
Seitdem grüble ich über das Thema “Beziehungsangst/Beziehungsunfähigkeit” und habe mir einige Bücher dazu gekauft und viele Texte gelesen. Ich habe sehr viele Muster bei meinem Ex wiedererkannt und auch bei mir. Ich stieß außerdem auf die These, dass sich “gleich und gleich gesellt”. Das müsste doch bedeuten, dass nicht nur mein Ex Bindungsangst hat, sondern ich auch?
Nun bin ich völlig verwirrt. Ich frage mich, “lieben” wir wirklich oder sind wir alle nur Opfer/Täter unserer Bindungsangst?
Meine eigentliche Frage aber ist: Unsere Gesprächspause wird nun bald enden und ich frage mich, ob ich meinem Ex in einem ruhigen Gespräch von meinen Gedanken über Bindungsangst erzählen darf oder nicht? Wäre das nicht emotionale Manipulation? Soll ich nicht besser warten, bis er merkt, dass ich ihm doch fehle und er mich liebt? Was kann ich nun tun, um seine Ängste nicht zu verstärken?