Der Traum ist vorbei. Und es geht mir gut

Für dich habe ich alles getan. Dann hast du unseren Traum zerstört. Es ist vorbei und es geht mir gut. Ein Leserbeitrag über eine Trennung

Es ist gerade mal ein gutes halbes Jahr her, dass ich in deinem Arm lag, deine Hand hielt und glaubte, der glücklichste Mensch auf Erden zu sein, weil ich an deiner Seite sein durfte. Dass ich jemals etwas anderes wollen könnte, schien mir komplett unvorstellbar. Heute fühlt sich das alles so unfassbar weit weg an und du bist wie ein Fremder für mich. Kann das normal sein? Immerhin haben wir fast ein Jahrzehnt gemeinsam verbracht. Dass davon nur noch ein Gefühl der Ernüchterung übriggeblieben ist, zeigt mir, dass diese Trennung das Beste war, was mir hätte passieren können – auch wenn ich dies niemals für möglich gehalten hätte.

Versteh mich bitte nicht falsch. Wenn ich dich ansah und dir sagte, du seist meine große Liebe und ich mit dir mein Leben verbringen wolle, meinte ich es auch so. Du kannst auch nicht abstreiten, dass ich nicht alles für dich getan hätte. Für uns. Für den Glauben an die ganz große Liebe. Du hingegen hast nicht daran geglaubt. Zumindest nicht in dem gleichen Maße wie ich und hast mich das Tag für Tag spüren lassen. Du hast es mich spüren lassen durch die Art und Weise wie du mich angeschaut hast, mich berührt hast, wie du mit mir, aber auch über mich gesprochen hast – ganz gleich ob nun in meiner Gegenwart oder ohne mein Beisein.

Anfangs spornte mich das noch an. Ich bemühte mich, noch mehr für dich zu tun. Aber diese bedingungslose Liebe, so wie ich sie mir wünschte und sie dir im Gegenzug auch gab, bekam ich nicht, so dass sich in mir das Gefühl entwickelte, niemals gut genug für dich sein zu können. Und trotzdem kämpfte ich weiter um deine Zuneigung und Anerkennung und wurde dabei immer mehr zum Schatten meiner Selbst. Ich verlor meinen Stolz und du den Respekt vor mir. Aber ich kämpfte weiter. Als du mir dann eröffnetest, dich von mir zu trennen, da ich in deinen Augen nicht die Richtige für dich sei und du mich auch gar nicht mehr lieben würdest, fiel mein komplettes Leben wie ein Kartenhaus zusammen und ich glaubte, mich nie davon erholen zu können.


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