Viele Paare sprechen zwar oft über Organisation von Partnerschaft und Familie, aber zu wenig über ihre Gefühle, ihre Wünsche und Sorgen. Gary Chapman, Erfinder des Modells “Die fünf Sprachen der Liebe”, will Ihnen helfen, die passenden Worte zu finden
Haben Sie Fragen an den Partner? Es ist gar nicht so, dass Paare – zumindest statistisch gesehen – zu wenig miteinander sprechen. Zählt man nämlich Textnachrichten und Chats dazu, dann sind viele sogar regelrecht geschwätzig. Allerdings sind die Themen, über die sich die Partner austauschen, meist organisatorischer Natur. Wer füllt den Kühlschrank. Und womit? Wann nochmal wollten wir deine Schwiegereltern besuchen? Hast du das Fahrrad repariert? Wer bringt die Kinder in die Kita, wer holt sie ab?
Unverzichtbar für alle Paare sollte das tägliche “Schatz, wie war dein Tag?”-Ritual sein? Oder noch besser: “Was hat dich heute beschäftigt?”, damit das Gespräch nicht womöglich doch ein Protokoll des Tagesablaufs wird, wo wir viel lieber wissen möchten, worüber unser Partner grübelt, was ihn heute gefreut und was verärgert hat.
Fragen an den Freund, Fragen an die Freundin
Das Klischee – und die Erfahrung – sagt, dass vor allem die Männer sich schwer tun, die passenden Worte und Themen zu finden. Emotionale Aspekte sind meist in deren Arbeitsalltag verpönt, nun plötzlich den Job tatsächlich im Büro zu lassen und über Gefühle zu sprechen, das fällt dann schwer. Aber auch Frauen vergessen häufig, dass ihnen nicht die beste Freundin gegenüber sitzt, die sich leicht für gleiche Themen begeistern lässt, die Männer aber nicht so spannend finden. Wer immer wieder so aneinander vorbeiredet, verliert die Freude an Beziehungsgesprächen. Die wiederum verlieren die Leichtigkeit und finden nur noch statt, wenn es Konflikte zu lösen gilt. Ein Teufelskreis, denn Spaß finden die Partner an einem solchen Austausch kaum.