Man klaut einer anderen Frau nicht den Mann. Das werden die meisten Menschen sagen. Aber das ist nur die eine Seite. Ein anonymer Leserbeitrag und eine ganz besondere Liebesgeschichte
Ich habe mich verliebt, unsterblich! Und er sich in mich. Perfekt? Nicht ganz. Er ist nämlich seit einem Jahrzehnt mit einer Frau zusammen. Vor drei Monaten hat er sie geheiratet. Möglicherweise denken Sie jetzt: „Nur eine Schlampe klaut einer anderen Frau den Mann!” Wissen Sie, ich verstehe diese Vorwürfe. Aber sie sind nicht richtig. Denn was macht man, wenn man geheiratet hat und lernt danach erst seinen Seelenverwandten kennen?
Rückblick: Erst vor wenigen Monaten begann unsere Geschichte. Sie begann mit einer Affäre und entwickelte sich ziemlich schnell zu etwas Anderem, Größeren, Besonderem. Ja, wir hätten es vielleicht erst gar nicht dazu kommen lassen dürfen. Wir hätten nach dem ersten Kuss aufhören müssen. Aber wir taten, was unsere Herzen wollten und nicht, was der Verstand sagte. Wir konnten nicht aufhören. Zu stark war die Anziehung, zu groß die Leidenschaft und zu mächtig das Gefühl, dass sich zwei Seelenverwandte endlich getroffen hatten.
Aber da war noch die Frau an seiner Seite. Zehn Jahre war er mit ihr zusammen und als wir uns kennenlernten, würde er sie in wenigen Monaten heiraten. Ja, Sie haben richtig gelesen. Das bedeutet, er hat sie vor den Altar geführt, nur einige Wochen nachdem er mir offenbart hatte, sich in mich verliebt zu haben! Er hat sie geheiratet, obwohl er sie verlassen wird. Ich weiß, was Sie denken: „Geht es noch verwerflicher?“