Verführung: Kitzeln Sie den Jagdinstinkt!

Angst vor Zurückweisung ist der Feind der Verführung. Durchbrechen Sie erfolglose Muster für mehr Leidenschaft

Wir wünschen uns, begehrt zu werden. Das hält eine Beziehung zusammen. Aber Leidenschaft entsteht häufig erst durch das Werben des Partners. Also wird vielen Partnern geraten, die Flamme neu zu entfachen durch intensive Werbung. Das kann funktionieren. Muss aber nicht.

Diese Geschichte erinnerte mich sehr stark an einen ähnlichen Fall. Eine eigentlich selbstsichere Frau stieß beim Aufräumen auf die Spuren einer früheren Liebe ihres heutigen Partners. Sie kannte seine Vergangenheit, hatte auch nie Probleme damit, doch nun, über zehn Jahre später, erzeugten die Bilder ihres Mannes voller Intimität und Nähe zu einer anderen Frau, ein Gefühl der Angst: er sah so glücklich und verliebt aus, so unbeschwert und leidenschaftlich, wie sie ihn lange nicht mehr erlebt hatte. Sie war nicht eifersüchtig, aber sie sehnte sich nach dem Liebhaber, der alles für sie aufgeben würde, nur um eine Nacht mit ihr verbringen zu können.

Also tauschte sie Jogginghose gegen Hotpants, Wohlfühl-Shirt gegen Spitzenwäsche und ging auf Tuchfühlung, als er nach Hause kam. Ihr Mann reagierte nicht wie erhofft: er wirkte etwas verwirrt, lachte schließlich das Thema Sex weg und sie gingen früh schlafen. Sie versuchte es in der folgenden Woche erneut, nie mit dem erwünschten Erfolg. Als sie ihn schließlich direkt ansprach, zeigte er sich überfordert und bedrängt.

Was war geschehen?

Verunsicherung

In den meisten Beziehungen geht die Initiative zu Sex häufiger von einem Partner aus als vom anderen. Daraus entwickelt sich in den Jahren ein Ritual, das Sicherheit schenkt, weil es ermöglicht, Nein zu signalisieren ohne schmerzhafte Rückweisung. Wenn die Spielregeln plötzlich geändert werden, sorgt das in erster Linie für Verunsicherung und dann erst für Lust. Wenn überhaupt.


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