Die Liebe ist kein Fertighaus

Kann etwas Wunderschönes wie die Liebe gleichzeitig harte Arbeit bedeuten? „Arbeit? Wenn alles passt, ist Liebe keine Arbeit!“, denken Sie jetzt sicher entsetzt. Unsere Gastautorin Helena Muhm nimmt diese These genauer unter die Liebeslupe

Wir alle bringen unterschiedliche Wünsche und Erwartungen mit, wenn wir eine neue Beziehung eingehen. Und oft ist es so, dass in einer Beziehung auch ganz unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen. Diese Unterschiede können zu kleinen oder größeren Problemen führen, an denen es dann zu arbeiten gilt.

Die Pragmatiker unter Ihnen werden sagen: „Es kommt zusammen, was zusammen gehört. Und wenn’s passt, ist die Beziehung auch nicht anstrengend!“ Mit dieser Sichtweise setzen Sie sich aber auch unbewusst unter Druck setzen. Sie möchten, dass die Beziehung rundum harmonisch ist und bleibt – somit vermeiden Sie Konflikte um jeden Preis.

Aber so wird die Liebe über kurz oder lang in die Brüche gehen, da sowohl Sie, als auch Ihr Partner / Ihre Partnerin die Probleme in sich hineinfressen.

Keine Beziehung ist von Anfang an perfekt. Wenn zwei Menschen zusammen sein wollen, müssen sie sich beschnuppern, die Grenzen des anderen austesten, sich als Team erstmal einspielen. Das ist ein langsamer Prozess, der Zeit braucht. Bei den einen mehr, bei den anderen weniger.

Und auch, wenn man bereits Jahre zusammen durchs Leben geht: Veränderungen und Konflikte gehören dazu. Es gilt nur, an ihnen zu arbeiten − und zwar gemeinsam. Natürlich ist es wichtig, zwischen dem nicht heruntergebrachten Müll und echten Beziehungskillern zu unterscheiden. Kleinere Unstimmigkeiten oder Macken des Partners sollte man nicht so ernst nehmen und auch mal darüber lachen können. Dann bringen Sie doch einfach das nächste Mal anstelle Ihres Partners den Müll herunter, anstatt ihn dafür anzupampen und so schlechte Stimmung heraufzubeschwören.


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