Der Männerabend ohne Frauen. Wenn die Herren Abstand von ihren Partnerinnen brauchen. Thorsten Wittke fragt sich, warum eigentlich?
Manchmal verstehe ich meine Kumpels nicht. Der Großteil von ihnen ist in Beziehungen, mal mehr, mal weniger glücklich, manche schon sehr lang, manche erst seit Kurzem. Was sie alle gemeinsam haben? Wann immer wir über gemeinsame Treffen reden, kommt irgendwann der Satz: „Aber ohne Frauen, ich brauche mal Abstand!“
Vermutlich ist es so, dass ich – weil ich gerade Single bin – das Beziehungsleben etwas verkläre, aber mir ist einfach nicht klar, woher dieser Wunsch nach Abstand kommt. Ich habe diesen Wunsch selten bis nie gehabt, es sei denn, ich wusste ganz genau, dass meine Partnerin das, was ich vorhatte, hasste und es kein Kompromiss, sondern ein Opfer gewesen wäre, wenn sie mich hätte begleiten müssen. Scheinbar machen meine Freunde ja aber alles richtig. Im Gegensatz zu mir. Schließlich sind sie in Beziehungen und meine letzte ist daran gescheitert, dass ich zusammenziehen und ein gemeinsames Wir wollte.
Es heißt ja, dass Männer eher distanziert sind, von Zeit zu Zeit ihr eigenes Ding brauchen und sich deshalb immer mal wieder aus dem Kreis ihrer Lieben entfernen müssen. Manche behaupten, hätte der Mann diese Anwandlungen nicht, gäbe es keinen Fortschritt, weil eine innere Unzufriedenheit ihn hinaus in die Welt treiben würde. Wo er alleine die Entdeckungen macht, auf die die Welt gewartet hat.
So einfach kann es nicht sein
Dieser Gedanke nährt bei mir vor allem die Hoffnung auf ein baldiges Heilmittel gegen Krebs. Wenn ich eine Diät mache, überfällt mich regelmäßig der Heißhunger nach Schokolade. Wenn es kalt ist, möchte ich gerne ins Warme und andersrum. Ich möchte also immer, was ich gerade nicht habe.