Warum Männer zwar von schlauen Frauen träumen, die Realität aber ganz anders aussieht
„Ich sehe doch ganz passabel aus, hab einen guten Job, bin aufgeschlossen, witzig und nicht auf den Kopf gefallen. Warum nur finde ich einfach keinen Mann?“. Unendlich viele unglückliche Single-Frauen haben sich das schon ein- bis hundertmal selbst gefragt und mit besten Freunden oder ratlosen Verwandten diskutiert. Ein typischer, trostspendender Erklärungsansatz war dabei bisher reine Spekulation. Nun aber scheint es bewiesen: Männer wollen ganz einfach keine schlauen Frauen.
Fantasie vs. Realität
Herausgefunden haben das Wissenschaftler von drei angesehenen amerikanischen Universitäten in einer gemeinsamen Studie. In mehreren Forschungsetappen untersuchten sie die Vorlieben männlicher Bachelor-Studenten – mit einem denkwürdigen Ergebnis. In der eingehenden Befragung gaben zunächst 86 Prozent der Teilnehmer an, generell durchaus an Frauen interessiert zu sein, die ihnen intellektuell überlegen sind. Auch als die jungen Männer einen Intelligenztest absolvierten und daraufhin wählen sollten, ob sie nun lieber eine Frau mit besserem oder schlechterem Ergebnis treffen würden, entschied sich die Mehrheit für ein hypothetisches Kennenlernen mit der klügeren Dame. In der Theorie stehen Frauen mit Köpfchen also hoch im Kurs, doch die Praxis? Sieht anders aus.
Und das zeigte sich im nächsten Forschungsschritt: Nun nämlich setzte man die Männer zum Ausfüllen des IQ-Tests jeweils unmittelbar neben eine Unbekannte, die ebenfalls ihre Kreuzchen auf die Bögen malte. Am Ende wurden beide Punktzahlen laut verkündet, daraufhin sollte der Bachelor-Student mit dem Stuhl von seiner Nachbarin abrücken, um sich ihr zuwenden zu können. Nachdem nun also beiden bekannt war, wie sie verglichen mit ihrem Test-Partner abgeschnitten hatten, sollten sie die Attraktivität des Gegenübers beurteilen. Und was passierte? Diejenigen männlichen Probanden, die in Sachen Cleverness unterlegen waren, gingen beim Abrücken nicht nur mit ihrem Stuhl deutlich stärker auf Distanz, sondern bewerteten die schlauere Frau auch als weniger anziehend.
Ego-Alarm: Angst um die eigene Männlichkeit
Offensichtlich haben Männer im echten Leben dann doch kein Interesse an einer gebildeten Partnerin – auch andere Untersuchungen der gleichen Forschungsgruppe bestätigten diese Erkenntnis. Was aber ist passiert zwischen der reizvollen Vorstellung und der tatsächlichen Konfrontation? Ein weiteres Experiment lieferte eine Erklärung, die vor allem aus weiblicher Sicht durchaus plausibel klingt: Wer bei der Partnerwahl vor intelligenten Frauen zurückschreckt, obwohl genau die eigentlich interessant erscheinen, hat in erster Linie Angst um sein Ego. Da Männer eher sich selbst als den ach so emotionalen Frauen die Fähigkeit zu analytischem Denken auf die Fahne schreiben, schrecken sie zurück, sobald jemand mit zwei X-Chromosomen auftaucht, der in der Lage ist, ihnen diese Fahne zu klauen. Dann doch lieber der Püppi die Welt erklären und in der eigenen Männlichkeit glänzen, oder?
Danke, Männer!
Was für ein frustrierendes Ergebnis, werden jetzt manche smarten Damen denken. Hilft jetzt vielleicht nur noch, freiwillig zu verblöden, für immer allein zu bleiben oder direkt die sexuelle Orientierung zu überdenken? Alles Quatsch und kein Grund zum Ausflippen – denken Sie an all die erfolgreichen Ärztinnen und Anwältinnen, Architektinnen und Managerinnen, PR-Expertinnen und weiß der Kuckuck, die trotz oder wegen ihrer bewundernswerten Gehirnleistung tolle Beziehungen auf Augenhöhe führen. Mit einem Partner, der stolz ist auf die smarte Lady an seiner Seite und nebenbei selbst klug und gefestigt genug, um keine Konkurrenzgefühle zu entwickeln. Und ganz ehrlich: Warum sollte man überhaupt einen Mann daten wollen, den die eigene Pfiffigkeit derartig einschüchtert? Im Grunde doch gut, wenn ungeeignete Liebhaber in spe auf diese Weise ganz von allein die Biege machen. So bleibt auch mehr Zeit, um sich mit schlauen Dingen zu beschäftigen. Bis der Richtige kommt.