Bloß keine Energie verschwenden

Unterscheiden Sie zwischen lösbaren und unlösbaren Problemen, rät unsere Gastautorin Sunje Scheffer

Schon wieder haben Sie Ihrem Partner hinterhergeräumt, die Tasche, die Schuhe, das nicht abgeräumte Frühstücksgeschirr … und sich wieder einmal maßlos über ihn geärgert. Zudem ärgern Sie sich auch über sich selbst: dass Sie immer wieder seine Arbeit für ihn übernehmen, dass Sie sich über diese Kleinigkeiten so aufregen können, dass durch diese Streitereien Ihre gemeinsame Zeit irgendwie verdorben wird.

Wenn Sie sich immer wieder über die gleichen Dinge bei Ihrem Partner ärgern, obwohl Sie dies tausendfach ihm gegenüber geäußert haben, sollten Sie davon ausgehen, dass es sich hier um ein „unlösbares Problem“ handelt.

Bei unlösbaren Problemen handelt es sich in der Regel um zeitlich stabile Persönlichkeitseigenschaften, die dem Verhalten zugrunde liegen. In diesem Fall wäre das Bedürfnis oder der Wunsch nach Ordnung bzw. nach entspanntem Liegenlassen zwischen Ihnen und Ihrem Partner der Grundkonflikt.

Für eine Partnerschaft ist es wichtig, zwischen lösbaren und unlösbaren Konflikten zu unterscheiden, um als Paar genau zu wissen, wo sich der Energieeinsatz für Verhaltensänderungen lohnt und wo man sich in einer endlosen Konfliktspirale bewegt, da man versucht, den Partner als Person verändern zu wollen.

Bei lösbaren Problemen haben die Partner in der Regel die gleichen Bedürfnisse und es fehlt nur an einer kreativen Umsetzungsgestaltung, z. B. wenn darüber gestritten wird, wer wann einkaufen geht oder die Kinder vom Kindergarten abholt. Hier müssen Vereinbarungen getroffen werden, denn beide wollen einen vollen Kühlschrank und Kontakt zu den Kindern.

Dagegen ist der Wunsch, der hinter dem Verhalten der Paare liegt, bei unlösbaren Problemen unterschiedlich.


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