Miteinander reden macht glücklich. Eine grandios einfache Übung für Paare stellt Coach und Beraterin Anja Götz vor. Ein Gastbeitrag
Glückliche Paare unterscheiden sich von unglücklichen durch die Intensität ihrer Gespräche. Sie reden nicht nur, weil sie glücklich sind. Vielmehr werden sie glücklich, weil sie reden. Doch im Laufe der Beziehung reden Paare viel weniger miteinander. Man kennt sich inzwischen doch so gut! Was gibt es da noch spannendes zu erzählen?
Wie gut kennt Sie Ihr Partner?
Viele Paare klagen: „Wesentliches wird nicht mehr besprochen. Fließend geredet wird nur, wo wir über uns selbst nichts sagen. Beispielsweise erzählen wir lieber von unserem Projekt im Büro und worüber sich der Chef besonders aufgeregt hat.” Aber wollen Sie nicht mehr über Ihren Partner wissen als seine Deadlines im Büro? Und wie sieht es mit Ihnen selbst aus? Was sind Ihre Wünsche und Träume? Kennt die Ihr Partner? Was bewegt Sie im Moment?
In der Beziehungs-Sackgasse
Was passiert wenn wir kaum noch über uns sprechen? Der andere erfährt nichts über mich und ich nichts über den anderen. Es ist schwer, sich tief verbunden zu sein. Anstatt etwas von mir preis zu geben, verschließe ich mich mehr und mehr. Ich frage den Partner nicht nach seinem Empfinden und seinen Gefühlen. Ich interpretiere lieber selbst, anhand seiner Geste oder Ausdruck. Und dann bin ich enttäuscht, wenn er meine Erwartungen nicht erfüllt. Und daran lasse ich ihn vielleicht nicht einmal teilhaben. Die Folge: Ich werde missmutig und grüble. Liegt ihm eigentlich noch was an mir? Und dann vergeht die Lust auf Intimität. Eine körperliche Entfernung bleibt nicht aus, wenn ein Partner gefühlsmäßig meilenweit weg ist. Ein Teufelskreis entsteht, aus dem es aber einen Ausweg gibt.