In unserem Lexikon erklären wir die lustigsten, schönsten und interessantesten Dinge rund um die Themen Liebe, Zweisamkeit und alles, was dazugehört
Einer hier, der andere da: Für Paare bedeutet eine Fernbeziehung oft Schmerz und Tränen am Telefon. Doch die Liebe kann an der räumlichen Trennung auch wachsen…
Ein Nest für zwei, eine Homebase, geteilter Alltag, ein gemeinsamer Ort. So stellt man sich die Beziehungen dieser Welt in der Regel vor. Doch nicht allen Paaren ist es möglich, zusammen zu leben – oder wenigstens in der gleichen Stadt. Meist steht der Job im Weg, der einfach zu lukrativ ist, um ihn schon wieder sausen zu lassen, langfristige Mietverträge, das Studium im Ausland oder die Familie in der Heimat, die man nicht zurücklassen möchte. Hält die Liebe, entscheiden sich die meisten dann früher oder später doch für ein Leben mit gemeinsamen Koordinaten. Bis es soweit ist, fließt jedoch oft viel Zeit ins Land. Und mit ihr literweise Tränen aus Sehnsucht und Vermissen.
Auf dem Screen statt auf dem Sofa
Natürlich hat jeder Mensch ein anderes Bedürfnis nach Nähe – doch ganz ohne kann eine echte Partnerschaft letztlich nicht funktionieren. Auch in einer Fernbeziehung sollte man sich zumindest an den Wochenenden sehen, an jedem zweiten, wenigstens einmal im Monat, Hauptsache bald. Dazwischen verbindet einen statt gemeinsamer Tage nur Technik, der Alltag des anderen in Fotos, Videos und Telefonaten. Hat man dabei die Aussicht auf ein gemeinsam verortetes Danach und kommt im Grunde auch allein ganz gut klar, kann man so eine Liebesdurststrecke trotz großer Gefühle vielleicht noch einigermaßen verkraften. Doch so wie jeder Mensch unterschiedlich intensiv lebt, liebt und leidet, können viele auch die räumliche Distanz zum Partner nur schwer ertragen.
Die intensivste Zweisamkeit
Zwischen Entfernung und Entfremdung liegen aber nicht nur ein Paar Buchstaben, sondern zum Glück ganze Welten. Und wer die nervenzehrende Phase erstmal gemeistert hat, wird wissen, dass Ferne die Beziehung sogar noch enger zusammenschweißen kann. Weil nichts so wunderbar ist, wie sich endlich wieder in die Arme zu schließen, zu lachen und dabei in die Augen des anderen zu sehen. Wie am Freitagabend alle Belastungen der Woche abzustreifen und zwei Tage schwerelos zu lieben – mit nichts als dem Partner im Kopf. Und ist man dann wieder allein und betrachtet nachts den Mond, hilft zu wissen, dass der andere den gleichen ansieht. Selbst mit ein paar Stunden Zeitverzögerung.