Warum es sich lohnt, in die wahre große Liebe zu investieren
Hat man sich in jemanden verliebt, schenkt man ihm sinnbildlich sein Herz. In der Vorstellung ist das Organ dabei prall und knackig wie ein Liebesapfel auf dem Jahrmarkt. Doch die Wahrheit lautet: So ein Herz ist vielschichtig wie eine rote Zwiebel und voll unterschiedlichster Facetten – schöne und weniger schöne. Legt man es nun in fremde Hände, dreht man die eigenen Makel natürlich erstmal nach unten und lässt das Positive strahlen. Langfristig können die Schattenseiten jedoch nicht versteckt oder rausgeschnitten werden. Sie gehören zu einem wie die kleinen Leberflecke auf dem Arm oder die längst verblasste Narbe am Knie. Und das ist sogar richtig gut! Denn nur, wer in einer Beziehung auch sein Dunkelstes preisgibt, das Dreckige, den Neid, die Ängste, kann sie auf ein höheres Level heben. Ehrlichkeit und kompromissloses Öffnen sind die Schlüssel zur wahren Liebe.
Die Schönheit des wahren Gesichts
Nein, man muss mit dem Partner nicht alles teilen. Es ist okay, die Badezimmertür abzuschließen und Raum für sich selbst einzufordern. Anders verhält es sich jedoch mit dem Zugang zum innersten Ich, zu den Abgründen des Herzens und den verborgenen Wunden und Wünschen. Dem Partner sein wahres Gesicht zu zeigen, erfordert manchmal eine Menge Mut – vor allem, wenn die Liebe noch frisch ist. Soll man die übertriebene Eifersucht beichten? Die Wut, die man manchmal empfindet? Sich den Blicken und Händen des anderen aussetzen, nackt, ohne Weichzeichner und Schminke? Gestehen, was man an sich selbst nicht leiden kann, mit der Gefahr, ihn so erst darauf zu stoßen?
Der eigene Stolz stellt sich dieser vermeintlichen Bloßstellung gern in den Weg. Dazu gesellt sich die Angst, der andere könne einen vielleicht nicht annehmen, wie man wirklich ist. Doch nur, wer sich auf ehrlicher Basis austauscht, aufmerksam zuhört, aufeinander eingeht, miteinander lacht und vergibt, kann sich wirklich zu etwas Großem verbinden. So kommen sich beide Partner näher, anstatt sich zu entfernen, stärken das Vertrauen ineinander, statt vielleicht immer wieder ins Zweifeln zu geraten oder sich gegenseitig zu verletzen.