Liebeslexikon: S wie Schweigen

In unserem Lexikon erklären wir die lustigsten, schönsten und interessantesten Dinge rund um die Themen Liebe, Zweisamkeit und alles, was dazugehört

Manchmal gibt ein Wort das andere und zack: einer schmollt und der andere weiß nicht, was los ist. Keiner kann so recht aus seiner Haut. Aber: Hilft Schweigen manchmal auch?

“Immer machst du…!“ und ähnliche Sätze fallen schnell mal. Und ehe wir uns versehen, sind wir schon in einem handfesten Streit gefangen. Manche werden dann sehr laut, andere ganz leise und wieder andere sagen irgendwann überhaupt nichts mehr.

Schweigen als Strafe

Die schlimmste Form des Schweigens ist dabei wohl jene, die manche als Strafe einsetzen. Gerade Partner, die wissen, dass ihr Gegenüber dringend den Austausch und die Kommunikation in einem Konflikt braucht, neigen manchmal dazu, zu dieser mitunter schlimmsten aller Waffen zu greifen: dem Schweigen. Das ist oft ein Zeichen von Überforderung, aber auch eine Machtdemonstration. Es zeigt: Wenn es sein muss, kann ich dich bestrafen mit meinem Schweigen. So lange ich will.

Hat man es mit so einem Exemplar zu tun, helfen nur zwei Schritte: darüber reden, dass das Schweigen für einen selbst unerträglich und Strafe ist. Nützt das nichts, hilft nur noch: gehen.

Schweigen als Chance

Etwas völlig anderes ist es, wenn Schweigen dabei hilft, sich zu sammeln, herauszufinden, was man eigentlich sagen will und muss, um dann in Ruhe miteinander sprechen zu können. Gerade bei sehr impulsiven Menschen kann Schweigen genau dann erst eine richtige Kommunikation ermöglichen.

So oder so: Schweigen ist ein machtvolles Instrument in Streitigkeiten, über das – Überraschung – gesprochen werden sollte. Denn nicht jeder bewertet Schweigen gleich. Für den einen ist es Bestrafung, für den anderen Möglichkeit und Chance. Umso wichtiger, vorher genau darüber zu sprechen. Denn erst, wer über das Schweigen gesprochen hat, kann es als wahres Kommunikationsmittel benutzen und nicht als Waffe.


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